Nationalpark als Erfolgsmodell für den Naturschutz
40 Jahre Nationalpark Berchtesgaden: Gewinn für Natur & Mensch – Mehr nutzungsfreie Großschutzgebiete notwendig
Der Nationalpark Berchtesgaden repräsentiert mit seinem 40-jährigen Bestehen ein Erfolgsmodell für den bayerischen Naturschutz. Diese Flächen sind ein unverzichtbarer Baustein beim Schutz unserer biologischen Vielfalt und zeigen zugleich Bayern von seiner besten Seite. Wir können jedoch nicht verstehen, wie die Staatsregierung dieses Jubiläum feiern und gleichzeitig einen 3. Nationalpark in Bayern ablehnen kann.

Der Ministerrat hat erst gestern der Ausweisung neuer Schutzgebiete eine Absage erteilt. Stattdessen sollen mit großem Kostenaufwand nur zahlreiche Umwelt- und Informationszentren in ganz Bayern errichtet werden. Wir werden uns deshalb weiterhin für die Ausweisung nutzungsfreier Großschutzgebiete in Bayern einsetzen. Wir brauchen großflächig nutzungsfreie Schutzgebiete auch in der Laubwaldzone und entlang unserer Flüsse Donau und Isar.
Großflächig nutzungsfreie Schutzgebiete sind ein unverzichtbarer Baustein

Die Staatsregierung wird heute mit einem Festakt im Haus der Berge die herausragende Bedeutung des einzigen Alpen-Nationalparks in Deutschland würdigen. Der Nationalpark Berchtesgaden, der am 1. August 1978 gegründet wurde, hat wegweisende Arbeit zum Schutz der Natur, in der Besucherlenkung und in der Forschung geleistet.
Neben seiner eindrucksvollen Landschaft, die jährlich 1,6 Mio. Menschen in die Region lockt, verfügt das Schutzgebiet über eine einzigartige natürliche Ausstattung mit einer Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere.
Ein gutes Management und die erfolgreiche Besucherlenkung sichern in weiten Bereichen störungsarme Rückzugsräume für sensible Arten und Lebensräume. Dies bietet nicht nur Besuchern die Möglichkeit, auf eindrucksvolle Weise zu erfahren, was „Wildnis“ ist.
Großflächig nutzungsfreie Schutzgebiete sind ein unverzichtbarer Baustein beim Schutz unserer biologischen Vielfalt. Sie dienen zudem als Referenzflächen, um herauszufinden, wie sich Lebensräume verändern, wenn der Mensch nicht eingreift.
