Mehr Erlenzeisige und Wacholderdrosseln
Tagesfazit zum 1. Zähltag der Stunde der Wintervögel 2021
Die Stunde der Wintervögel 2021 startet mit sehr erfreulicher Beteiligung. Bei bayernweit winterlichen Temperaturen, und in eigenen Teilen des Freistaats bei geschlossener Schneedecke, hatten bis zum Abend schon über 2.300 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde über 62.000 Vögel gezählt (20.45 Uhr). Wie bereits vor zwei Jahren scheint sich ein Einflug von Erlenzeisigen aus Nordeuropa abzuzeichnen.

Der bayernweite Lockdown scheint es bereits heute am ersten Zähltag vielen Menschen ermöglicht zu haben, sich Zeit für die gefiederten Gäste vor dem Fenster zu nehmen. Wir hoffen, dass sich dieser positive Zuspruch am Wochenende weiter fortsetzt und noch viele weitere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazukommen. Aus diesem Grund macht es derzeit auch noch wenig Sinn, das Abschneiden einzelner Vogelarten bereits detailliert zu analysieren, dennoch fällt schon jetzt einiges auf.
Erlenzeisig momentan in den Top Ten

Wie bereits vor zwei Jahren scheint sich ein Einflug von Erlenzeisigen aus Nordeuropa abzuzeichnen. Der kleine gelb-schwarze Finkenvogel wurde aktuell bereits in jedem fünften bayerischen Garten beobachtet und hat sich so locker den Weg in die Top Ten gebahnt. Das ist zwar noch nicht so häufig wie 2019, als er in fast jeden dritten Garten geflogen kam, aber weitaus häufiger als in einem normalen Winter, in dem er im Durchschnitt in jedem zehnten Garten zu sehen ist. Es wird spannend zu verfolgen, wie sich das Abschneiden des Erlenzeisigs an den kommenden beiden Zähltagen weiter entwickelt.
Auch Wacholderdrosseln häufig gezählt
Ebenfalls deutlich häufiger haben Naturfreundinnen und Naturfreunde die Wacholderdrossel gezählt. Aktuell liegt der amselgroße, relativ auffällige Vogel sogar auf dem 12. Platz. Wacholderdrosseln treten meist in großen Schwärmen auf.
Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten uns davon, wie diese „gefühlt überfallartig beerentragende Sträucher und Bäume anfliegen und dann weiterziehen“. Da 2019 ein sehr gutes Obstjahr war und oft noch Früchte an den Bäumen hängen, ist das für die Vögel eine wichtige und gern genommene natürliche Nahrungsquelle.
Auf beeren- und obsttragende Bäume fliegt auch der Seidenschwanz. Auch er tritt gerne in Schwärmen auf und kommt als nordischer Gast im Abstand von einigen Jahren immer wieder auch mal vermehrt zu uns nach Bayern. Erste Trupps wurde bereits in Starnberg, im Ostallgäu und in Neu-Ulm gesichtet. Wir werden weiter ein Auge auf den farbenreichen Vogel mit dem abstehenden Schopf haben.
Unsere 16. Zählung der Wintervögel findet auch am Samstag und Sonntag noch statt. Ihre Beobachtungen vom Wochenende können Sie sogar noch bis zum 18. Januar eingeben.
