Mehr Artenschutz in Bayern durch Ökolandbau
Biodiversitätsberatung als Schlüssel: Landwirtschaftsministerin Kaniber zu Gast auf dem Hof von Naturland-Präsident Heigl
Der Ökolandbau in Bayern ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. „Durch das erfolgreiche Volksbegehren Artenvielfalt und dem damit verbundenen Ziel von 30 Prozent Öko bis 2030, bekommt der Ökolandbau in Bayern zusätzlichen Rückenwind“, sagt Naturland-Präsident Hubert Heigl. „Wir sind froh, dass die Landesregierung den Ball aufgenommen hat und sich nicht gegen den eindeutigen Willen der Bevölkerung für mehr Artenvielfalt stellt“, fährt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer fort.

Auf Einladung Heigls besuchte am Freitag die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Ökobetrieb der Familie Heigl in Kallmünz. Bei einer Betriebsführung gemeinsam mit dem LBV-Vorsitzenden konnte die Ministerin sich ein Bild von der Artenvielfalt auf den Feldern des Naturland Betriebs machen.

Auf den Acker- und Grünlandflächen der Familie Heigl existiert ein vielfältiges und großes Blütenangebot. In den lichten Getreidebeständen lassen sich viele blühende Ackerwildkräuter finden, darunter sieben Rote-Liste-Arten.
„Das enorme Blütenangebot stellt die Grundlage für viele Artengruppen, wie Insekten und Feldvögel dar. Der Ökolandbau ist ein zentrales Instrument für mehr Artenschutz in der Landwirtschaft,“ erklärte der zweite LBV-Vorsitzende Ethelbert Babl.
Dabei verweist Babl auch auf eine kürzlich veröffentlichte Studie unter Federführung des Thünen-Instituts und der Universität Kassel, welche die Vorteile des Ökolandbaus insbesondere für die Artenvielfalt eindeutig belegt.

„Der Ökolandbau bringt Artenschutz in die Breite. Wir Ökobauern zeigen jeden Tag, dass Artenschutz und Landwirtschaft kein Widerspruch sind,“ führte Heigl weiter aus.
Um die Leistungen der Naturland-Betriebe für den Artenschutz weiter zu stärken, will der Verband zudem künftig im Bereich der Biodiversitätsberatung eng mit dem LBV zusammenarbeiten, kündigte der Naturland-Präsident an.
Zugleich begrüßten Heigl und Schäffer, dass auch die Staatsregierung mit der zusätzlichen Einstellung von 50 Biodiversitätsberatern einen ersten Schritt in Richtung einer Intensivierung der Biodiversitätsberatung für die gesamte Landwirtschaft machen will.
„Um den Artenschutz wirklich in die Breite der Betriebe zu bringen, sollte die Biodiversitätsberatung aber in die Verbund-Beratung integriert werden,“ forderten der Naturland-Präsident und der LBV-Vorsitzende.
