Letzte Chance für die bayerischen Alpen
Dringender Appell vor namentlicher Abstimmung der Landtagsabgeordneten über Alpenplan: Raus aus der Sackgasse!
Am Donnerstag wird im bayerischen Landtag über die Zukunft des bayerischen Alpenplans abgestimmt. Die anstehende Abstimmung ist das Ergebnis jahrelanger Diskussionen um die umstrittene Skischaukel am Riedberger Horn. Lokale wirtschaftliche Interessen könnten so letztendlich zu einem Stolperstein werden, der das international einzigartige Instrument des Alpenplanes zu Fall bringt und damit die zukünftige Entwicklung unserer bayerischen Heimat gefährdet.

Der LBV ruft die Abgeordneten deshalb dazu auf, einen Weg aus der Sackgasse möglich zu machen, denn nur im Dialog kann eine Lösung für den Konflikt am Riedberger Horn gefunden werden. „Der Alpenplan muss in seiner allgemeinen Verbindlichkeit erhalten bleiben, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum sicher zu stellen“, so Dr. Norbert Schäffer.
Schutzgebiete lassen sich nicht einfach vertauschen

Mit Spannung blicken wir auf das Ergebnis der namentlichen Abstimmung* am kommenden Donnerstag im Landtag: „Diese Entscheidung wird weitreichende Folgen haben, sowohl für den Naturschutz, als auch für die gesamte zukünftige Entwicklung der bayerischen Alpen“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Wir sehen die Abgeordneten in der Pflicht, hier ein Zeichen für den Erhalt unserer Heimat und den Schutz der Natur zu setzen. Mit ihrer Stimme sollten sie deshalb dem Mehrheitswillen der bayerischen Bevölkerung nach einem Verzicht auf die Skischaukel und dem Erhalt des Alpenplanes Rechnung tragen“, fordert Schäffer
Das Argument der Skischaukel-Befürworter, der Verlust von 80 Hektar der Alpenplan-Schutzzone C werde durch eine Aufwertung von 300 Hektar aus Schutzzone B zu C an anderer Stelle überkompensiert, ist laut Schäffer eine reine Milchmädchenrechnung: „Der Verlust einzigartiger Biotopflächen und Lebensräume, zum Beispiel für das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn, sei nicht einfach an anderer Stelle ersetzbar.“ Sollte der Alpenplan trotz aller Argumente geändert werden, werden wir rechtliche Konsequenzen ziehen.
Schon vergangene Woche forderten wir die Abgeordneten des bayerischen Landtags in einem persönlichen Brief auf, einen Weg aus der derzeitigen Sackgasse möglich zu machen. Der Appell: Der Alpenplan muss erhalten werden, um eine zunehmende Zerstörung unserer Heimat zu stoppen. Eine gemeinsame Lösung des Konflikts am Riedberger Horn mit allen Beteiligten ist nur auf der Grundlage eines intakten Alpenplanes möglich.
Wir bieten deshalb gemeinsam mit anderen Verbänden seine Zusammenarbeit und Unterstützung für die betroffenen Gemeinden an, um Alternativen zum intensivierten Skitourismus zu finden und umzusetzen
Hintergrund:
Nachdem sich Gegner und Befürworter einer Skischaukel am Riedberger Horn seit vielen Jahren heftige Diskussionen lieferten, wurde der lokale Konflikt schließlich auf die Bühne der bayerischen Politik getragen und findet nun womöglich seinen traurigen Höhepunkt: Am Donnerstag will der bayerische Landtag über die Änderung des Alpenplanes am Riedberger Horn entscheiden.
Mit einer Änderung der dortigen Schutzzonen würde der Alpenplan das erste Mal in seiner 45-jährigen Geschichte angegriffen und das Riedberger Horn somit ein Präzedenzfall, der Tür und Tor für eine weitere Bebauung der bayerischen Alpen öffnet. Eine Aufweichung des Alpenplanes wäre fatal, nicht nur für viele bedrohte Arten und Lebensräume unserer Berge, sondern auch für deren einzigartiges Landschaftsbild, für die Menschen die hier Erholung suchen und nicht zuletzt für die Menschen, die hier leben.
