LBV und Bundesforst schützen letztes Vorkommen der Großen Hufeisennase

In der Oberpfalz startet gefördertes EU-Projekt zur Erhaltung der seltensten Fledermausart Deutschlands

Unter der Federführung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) zusammen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) startete das EU-geförderte LIFE+-Projekt „Große Hufeisennase in der Oberpfalz“. Dabei werden bis März 2017 in Hohenburg und Umgebung zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung dieser in Deutschland und ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedrohten Fledermausart realisiert. In ganz Mitteleuropa ist die Große Hufeisennase hoch bedroht.

Vier Große Hufeisennasen an der Decke | © Rudi Leitl © Rudi Leitl
Große Hufeisennasen im Fledermaushaus
Rotvieh mit Kalb | © Julia Römheld © Julia Römheld
Beweidung mit Oberpfälzer Rotvieh erhält die Jagdgründe der Hufeisennase

In Deutschland lebt die letzte Kolonie dieser Fledermausart in Hohenburg, südlich von Amberg. Dank der bisherigen Schutzmaßnahmen sind bereits erste Erfolge zu verzeichnen, die berechtige Hoffnungen für den Erhalt dieses letzten Vorkommens geben. Mit dem LIFE+-Projekt folgt nun ein entscheidender Schritt für zahlreiche weitere Schutzmaßnahmen. Neben der EU und dem Bayerischen Naturschutzfond als Hauptförderer steuern auch der LBV, die BImA und der Naturpark Hirschwald einen erheblichen finanziellen Anteil bei.

„Wir sind sehr stolz darauf, als eines von 2012 bundesweit gerade mal sechs bewilligten LIFE+-Natur-Projekten, EU-Fördermittel erhalten zu haben. Dabei freut es mich auch, dass wir zum ersten Mal überhaupt mit dem Bundesforstbetrieb auf einem aktiv genutzten Truppenübungsplatz kooperieren“, so der Leiter des LBV-Artenschutzreferats Dr. Andreas von Lindeiner. „Durch die Zustimmung und Unterstützung der US-Army, die sich gemeinsam mit Bundesforst bereits seit Jahren für den Fledermausschutz einsetzt, wurde das Projekt in dieser Form erst möglich."

Im Rahmen des LIFE+-Projekts werden geeignete Quartiergebäude geschaffen, es werden u.a. Jagdgebiete durch ein Auslichten verbuschender Wiesen und Wälder verbunden, sowie das Nahrungsangebot von Großinsekten durch eine Beweidung mit Oberpfälzer Rotvieh gefördert. So können die Lebensraum-Bedingungen der vorhandenen Fledermauskolonie verbessert und weitere Jagdgebiete für die Große Hufeisennase gefördert werden. Darüber hinaus setzen die Projektpartner auf Umweltbildung und richten ein neues Informationszentrum im Fledermaushaus Hohenburg ein, um das Bewusstsein für die hochbedrohte Art in der bayerischen Bevölkerung weiter zu stärken.

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© Ralph Sturm

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