LBV klagt gegen zweite Donaubrücke bei Neuburg
Massive Eingriffe in wertvollste Wälder geplant – Natura-2000-Rechte müssen beachtet werden
Der geplante Bau einer zweiten Donaubrücke bei Neuburg an der Donau stößt bei uns auf massiven Widerstand. Anfang August hat die Regierung von Oberbayern den Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumfahrung veröffentlicht. Trotz einzelner Planänderungen sehen wir weiterhin gravierende Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht.

„Wir sehen in diesem Vorhaben einen klaren Rechtsbruch auf europäischer, nationaler und bayerischer Ebene. Die Schutzstandards der Natura-2000-Gebiete dürfen nicht zugunsten kurzfristiger verkehrspolitischer Interessen aufgeweicht werden. Deshalb haben wir Klage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht“, verdeutlicht LBV-Geschäftsführer Helmut Beran.
Das Bauvorhaben grenzt unmittelbar an das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Donauauen mit Gerolfinger Eichenwald sowie das Vogelschutzgebiet Donauauen zwischen Lechmündung und Ingolstadt. „Betroffenen wären besonders geschützte Hartholz-Auwälder sowie Schlucht- und Hangwälder, wichtiger Lebensraum für Vögel, Insekten und weitere Arten. Besonders gravierend ist, dass nicht nur eine Zerschneidung des FFH-Gebiets droht, weil die Trasse mitten hindurchgeführt würde, sondern vor allem eine Rodung wertvoller Waldbereiche“, so Beran.
Nach unserer Einschätzung wurden der hohe naturschutzfachliche Wert dieser Natura-2000-Gebiete und mögliche Alternativen nicht ausreichend berücksichtigt. „Andere zumutbare Trassenführungen wurden nicht ordnungsgemäß geprüft. Nur wenige Kilometer östlich existiert bereits eine Donauquerung, deren Ausbau eine zusätzliche Brücke überflüssig machen würde“, kritisiert der LBV-Geschäftsführer.
Auch vorgesehene Ausgleichsmaßnahmen können den Schaden nach unserer Ansicht nicht kompensieren. „Die Rodung der Waldbereiche geschieht innerhalb weniger Jahre, doch die Entwicklung eines neuen Hartholzauwalds dauert Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Dieser Eingriff ist irreversibel“, betont Helmut Beran.
