LBV-Hochschulgruppen: Engagieren geht über Studieren
Studierende in ganz Bayern vernetzen sich für mehr Naturschutz
Nun hat sich in Straubing die sechste LBV-Hochschulgruppe gegründet und erweitert damit das wachsende Netzwerk von engagierten Studierenden im Freistaat. Bislang gibt es drei sehr aktive LBV-Hochschulgruppen in Bayreuth, Freising und München. 2021 etablierten sich mit Würzburg und Triesdorf zwei weitere Hochschulgruppen. „Der Boom der LBV-Hochschulgruppen ist ein großer Gewinn für den Naturschutz in Bayern. Es ist bewundernswert, wie junge und engagierte Menschen sich hier für die Vermittlung von Artenkenntnis und den Naturschutz vor Ort einsetzen“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer
Die naturbegeisterten Studierenden und Promovierenden aus verschiedenen Fachrichtungen von Biologie über Kunstgeschichte bis Jura geben in ganz Bayern ihre Faszination für die Natur wie auch ihr praktisches und fachliches Naturwissen weiter. Im Januar 2022 gründet sich noch eine weitere LBV-Hochschulgruppe, und zwar in Augsburg. Auch in Erlangen und Coburg treffen sich interessierte Studierende mit dem LBV.
Wirken gegen die sinkende Artenkenntnis
Die selbstständig organisierten LBV-Hochschulgruppen veranstalten zahlreiche Exkursionen, Vorträge und Stammtische zu Naturschutz- und Umweltthemen. „Wir stellen fest, dass die Artenkenntnis in der jüngeren Generation zunehmend sinkt. Wir tun etwas dagegen und vermitteln in unseren Veranstaltungen biologisches Wissen zu Flora und Fauna“, sagt Isabel Rohde, LBV-Hochschulgruppen-Ausbilderin. Die Hochschulgruppen konnten sich an ihren jeweiligen Universitäten etablieren und weitere Kontakte und nötige Strukturen für die Mitgliederwerbung über Fachschaften schaffen.
Eigene und gemeinsame Projekte mit anderen Hochschulgruppen
Besonders wichtig sind den Studierenden die bayernweite Vernetzung mit anderen LBV-Hochschulgruppen und gemeinsame Projekte, wie zum Beispiel ein Naturfotowettbewerb. Aus diesem entstand ein vielfältiger Naturkalender mit beeindruckenden Gewinnerfotos von allen beteiligten Hochschulgruppen. „Neben dem Unialltag wollen wir raus in die Natur und uns für ihren Schutz einsetzen. Deshalb führen wir auch regionale Artenschutzprojekte durch“, so Isabel Rohde. Die LBV-Hochschulgruppe Bayreuth beispielsweise erfasst dieses Jahr die Bestände der Mehlschwalben im Stadtgebiet.
Neue Hochschulgruppen bei der Gründung unterstützen
Der Erfolg der LBV-Hochschulgruppen reicht über die bayerischen Grenzen hinaus. In einem bundesweiten Vernetzungstreffen mit Mitgliedern der Naturschutzjugend (NAJU) aus anderen Bundesländern haben die bayerischen Hochschulgruppen ihr Wissen weitergeben. „Unsere Erfahrungen in der Neugründung und Organisation von Hochschulgruppen helfen auch anderen jungen Aktiven des NABU in vielen Bundesländern“, sagt die LBV-Hochschulgruppen-Ausbildern. In der Folge haben sich beispielsweise in Bochum, Münster und Bonn neue Hochschulgruppen gegründet.
Hintergrundinformation LBV-Hochschulgruppen
Die erste LBV-Hochschulgruppe in Bayern wurde bereits 2008 in München gegründet. Die Münchner Gruppe startete gleich zu Anfang mit der Organisation der jährlichen Ringvorlesung „Aspekte aus Naturschutz und Umweltforschung“ an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Aktuell gibt es Hochschulgruppen in München, Bayreuth, Freising, Würzburg, Triesdorf und Straubing. Die LBV-Hochschulgruppen sind in die NAJU (Naturschutzjugend im LBV) eingegliedert und organisieren mit der fachlichen Unterstützung des LBV auch im Jahr 2022 wieder Artenschutzprojekte und Veranstaltungen.