LBV gibt Tipps: Vogelfutter selbst machen

Jetzt gefiederte Freunde im Garten unterstützen – Natürliche Futterquellen für Amsel, Fink und Star

Die Tage werden kürzer und der Winter in Bayern naht. Nicht nur die Menschen beschäftigt aktuell die Energieversorgung. Auch die Vögel in den bayerischen Gärten müssen ihre Energiespeicher für die kalte Jahreszeit füllen. Viele Menschen möchten die Gartenvögel deshalb auch in diesem Jahr mit Futterangeboten unterstützen.

Sumpfmeise | © Dieter Hopf © Dieter Hopf
Die Sumpfmeise freut sich über den selbstgemachten Futterkuchen

Da die aktuellen Preissteigerungen auch vor dem Vogelfutter keinen Halt machen, geben wir Tipps, wie Naturbegeisterte ihre gefiederten Freunde trotzdem unterstützen können. Vogelfutter selbst herzustellen ist nicht schwierig und außerdem eine wunderbare Beschäftigung für Groß und Klein, wenn es draußen kalt und regnerisch ist. Noch besser ist es Samenstände und Früchte im naturnahen Garten zu belassen. So finden viele Vögel natürliches Futter und jede und jeder kann die Vielfalt der Gartenvögel direkt vor dem eigenen Fenster beobachten.

Preiswertes Futter als geeignete Alternative?

Aufgrund der steigenden Preise greifen viele Gartenbesitzer*innen immer öfter zu günstigem Vogelfutter, das in vielen Supermärkten angeboten wird. Vermeintlich preiswertes Vogelfutter hat allerdings seine Kosten in anderen Ländern, in denen die Umweltstandards niedriger als bei uns sind. Die langen Transportwege schaden dem Klima und Pestizide und Düngemittel gefährden die Vogelwelt und andere Wildtierarten in den Anbauländern. Darüber hinaus enthält kostengünstiges Vogelfutter oft Weizenkörner oder Getreidehülsen, die die Vögel gar nicht fressen. Diese Füllstoffe ohne Nährwert sortieren die Vögel direkt aus.

Futterkuchen selbst machen

Im Winter ist der Fett- und Energiegehalt der Nahrung besonders wichtig, weil die Vögel an den kürzeren Tagen auf schnellstem Weg genug Futter mit ausreichend Nährstoffen zu sich nehmen müssen. Besonders beliebt sind Meisenknödel und Futterkuchen, die Vogelfreund*innen ganz einfach selbst herstellen können.

Dazu wird handelsübliches Fett mit verschiedenen regionalen Sämereien, Nüssen und getrockneten Früchten vermischt. Zerkleinerte Hasel- oder Walnüsse, Sonnenblumenkerne und Rosinen eignen sich hier besonders gut. Je mehr unterschiedliche Futtersorten in den Futterkuchen eingearbeitet werden, desto mehr verschiedene Vogelarten lassen sich später an den Futterstellen beobachten.

Verschiedene Fettsorten, wie Rindertalg, Kokos- und Palmfett, eignen sich als Basis für Vogelfutter, jede hat Vor- und Nachteile. Lokale Metzgereien verkaufen Rindertalg oft sehr preisgünstig, da er ohnehin bei der Fleischproduktion anfällt. Für die heimischen Vögel ist er außerdem eine Nahrungsquelle, die sie in ähnlicher Form auch in der Natur vorfinden. Wer beim Vogelfutter auf tierische Zutaten verzichten möchte, kann Pflanzenfette wie Kokosfett verwenden. Ähnlich wie bei Palmfett zerstört der Anbau dieser Nutzpflanzen allerdings Teile des Regenwalds und sorgt oft für erhebliche ökologische und soziale Probleme in den Erzeugerländern.

Vogelbuffet im Garten

Amsel | © Frank Derer © Frank Derer
Fallobst dient den Amseln im Winter als Futterquelle

Auch wenn die Zubereitung der Futterkuchen Spaß macht, kann das angebotene Vogelfutter einen naturnahen Garten mit ausreichend natürlichen Nahrungsquellen nicht ersetzten. Buchfink und Grünfink picken an samentragenden Stauden. Amseln stürzen sich auf Fallobst und Regenwürmer, die sie unter liegengelassenem Laub finden. Stieglitze und Zeisige können sich an den Kernen von Sonnenblumen bedienen. Kohlmeise und Blaumeise suchen im Winter in hohlen Stängeln nach Insekten, die dort in Winterstarre gefallen sind. Die Beeren des Efeus an der Hauswand sind eine beliebte Nahrungsquelle bei Amsel, Drossel und Star. Jede und jeder kann bereits jetzt heimische Sträucher, Stauden und Hecken für das nächste Frühjahr im Garten pflanzen.

Ernte für die Gartenvögel

Ebenso können Gartenbesitzer*innen das natürliche Vogelfutter aus dem eigenen Garten ernten und den Vögeln im Winter erst bei eisiger Kälte und Schneelage zur Verfügung stellen. In Bayern tragen zurzeit viele Walnussbäume eine besonders reiche Ernte. Walnüsse sind für Vögel ideale Energielieferanten in der kalten Jahreszeit. Dazu sollte man die Schalen in Hälften knacken, damit auch Vögel mit kleineren Schnäbeln an das weiche Innere der Nüsse kommen.

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© Ralph Sturm

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