LBV erfasst bayernweit die Wiesenbrüter

Vom LfU beauftragtes Großprojekt wird 2021 vom LBV ausgeführt – Über 400 Ehrenamtliche decken fast alle bayerischen Gebiete ab

Heute beginnt in ganz Bayern die landesweite Erfassung einer der am stärksten gefährdeten Artengruppen bei den Vögeln, den sogenannten Wiesenbrütern. Die wissenschaftliche Zählung bedrohter Arten wie Kiebitz, Wachtelkönig und Braunkelchen erfolgt regelmäßig alle sechs Jahre. Für die Erfassung 2021 hat der LBV den Auftrag zur Koordination vom Landesamt für Umwelt (LfU) erhalten und stimmt die Umsetzung eng mit diesem ab. Die nun erhobenen Zahlen sollen die Basis für konkrete zukünftige Schutzmaßnahmen im Sinne der 2015 veröffentlichten Wiesenbrüteragenda für Bayern sein.

Kiebitz läuft auf einer Wiese, hinter ihm ein Kiebitz-Jungvogel | © Henning Werth © Henning Werth
Der Kiebitz muss wegen Verlust seines Lebensraums vermehrt auf Äckern brüten

„Heuer werden vom LBV mit über 1.350 Wiesenbrüterflächen mit einem Gesamtflächenumfang von mehr als 186.000 Hektar so viele Gebiete wie noch nie zuvor erfasst. Darunter sind erstmals auch über 560 Feldvogelflächen, die im Wesentlichen ackerbrütende Kiebitze beherbergen“, so der LBV-Landesfachbeauftragte Naturschutz Dr. Andreas von Lindeiner.

Großes ehrenamtliches Engagement bei Wiesenbrüterkartierung

Großer Brachvogel steht in einer Wiese und hat einen GPS-Sender auf dem Rücken und einen weißen Ring mit der Nummer T042 am Bein | © Günther von Lossow © Günther von Lossow
Derzeit starten auch die vom LBV besenderten Großen Brachvögel aus Portugal, Spanien und Frankreich in ihre bayerischen Brutgebiete.

In Bayern sind bereits erste Balzaktivitäten insbesondere von Kiebitzen und Großen Brachvögeln zu beobachten, während andere Vogelarten derzeit noch durch den Freistaat ziehen.

Der Kiebitz ist eigentlich eine Wiesenvogelart und hieß früher im Volksmund „Wächter des Moores“.

„Da der Kiebitz wegen Verlust seines Lebensraums zunehmend dazu übergehen musste, auf Äckern zu brüten, muss er nun auch dort erfasst werden, um ein korrektes Bild von seiner Verbreitung und Bestandssituation zu erhalten“, erklärt Andreas von Lindeiner.

Viele Großgebiete für die Wiesenbrüterkartierung müssen wegen des erheblichen Zeitaufwandes für die Erfassungen durch hauptamtliche Mitarbeitende abgedeckt werden. Dies geschieht über gebietsspezifische Projekte und Monitorings.

„Doch die meisten der mehr als 400 beteiligten Mitarbeitenden an der Wiesenbrüterkartierung beteiligen sich ehrenamtlich. Beeindruckend ist dabei das große Engagement von LBV-Aktiven, aber auch die starke Partnerschaft mit Landschaftspflegeverbänden, dem BN und weiteren Regionalverbänden sowie den Fachbehörden. Gemeinsam ist es uns so gelungen, mehr als 96 Prozent der Gebiete abzudecken“, freut sich der LBV-Biologe.

Besenderte Brachvögel auf dem Weg in bayerische Brutgebiete

30 Regionalkoordinator*innen sorgen dafür, dass alle Kartierenden ortsnah einen Ansprechpartner haben und die Erfassung so reibungslos wie möglich verläuft.

„Ein toller Nebeneffekt ist auch, dass zahlreiche neue Mitarbeitende gewonnen werden konnten, die durch eine theoretische Schulung vorbereitet wurden und nun von erfahrenen Kartierenden vor Ort eingearbeitet werden.“

Derzeit starten auch die vom LBV besenderten Großen Brachvögel aus Portugal, Spanien und Frankreich in ihre bayerischen Brutgebiete. Sie werden dort von allen Wiesenbrüterfreund*innen bereits sehnsüchtig erwartet.

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© Ralph Sturm

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