Ehrenamtlicher Naturschutz ist wichtiger Dienst an der Gesellschaft
LBV-Delegiertenversammlung 2023 in Straubing: "Zur bayerischen Heimat gehören auch Kiebitz und Schwalbenschwanz"
Auf unserer diesjährigen LBV-Delegiertenversammlung in Straubing hat unser Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer betont, wie wichtig Naturschutz vor der Haustür in Zeiten globaler Krisen ist. Schäffer kritisierte vor den 325 Anwesenden, dass der Natur- und Artenschutz im zurückliegenden Landtagswahlkampf viel zu wenig Aufmerksamkeit durch die Politik erfahren hat. In Straubing wurden außerdem Aktive im ehrenamtlichen Naturschutz geehrt und Dr. Ludger Arnoldussen zum neuen Schatzmeister gewählt.
"Heimat ist nicht nur Bierzelt, Blasmusik und Böllerschützen, sondern auch Kiebitz, Schwalbenschwanz und Murnauer Moos"
„Seit knapp zwei Jahren ist die Aufbruchsstimmung im Naturschutz sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft deutlich abgeflaut, aber nicht bei uns im LBV“, machte der Vorsitzende deutlich. „Wir haben uns auch in diesem Jahr überall im Freistaat dafür eingesetzt, dass unsere bayerische Heimat ein Stück schön bleibt – und das sehr oft ehrenamtlich. Denn Heimat ist nicht nur Bierzelt, Blasmusik und Böllerschützen, sondern auch Kiebitz, Schwalbenschwanz und Murnauer Moos“, so Schäffer.
"Mehr LBV kann unserer Gesellschaft nur guttun.“
Aktuell zählen wir 115.000 Unterstützende, wobei sich jährlich mehrere tausend ehrenamtlich Aktive im Freistaat für die Vögel und die Natur in Bayern vor Ort engagieren. Nicht zuletzt ist die hohe Bedeutung des Naturschutzes sowohl in der Bayerischen Verfassung als auch im Deutschen Grundgesetz verankert.
„Praktischer Naturschutz ist nicht nur ein Hobby, sondern ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft. LBV-Aktive erhalten für dieses – meist sogar ehrenamtliche – Engagement zu wenig Respekt und Anerkennung von der bayerischen Politik“, so Norbert Schäffer. Die gesellschaftliche Rolle des LBV betonte auch der Regierungspräsident von Niederbayern Rainer Haselbeck in seinem Grußwort: „Mehr LBV kann unserer Gesellschaft nur guttun.“
Aus unserer Sicht fehlte dem diesjährigen Landtagswahlkampf der sachliche Blick auf Themen des Naturschutzes. „Einige Politikerinnen und Politiker haben Arten wie Wolf, Fischotter und Bär instrumentalisiert, um die politische Debatte anzufeuern. Jetzt nach der Wahl sollten wir endlich wieder konstruktiv miteinander reden, um Probleme gemeinsam anzugehen“, sagte der LBV-Vorsitzende.
Auf unserer Jahreshauptversammlung mit rund 240 Delegierten machten wir deutlich, dass nicht Polarisierung, sondern nur Kooperation die Schönheit der bayerischen Heimat und Natur erhält. Besonders erfreulich waren die Berichte über die positiven Entwicklungen und die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Naturschutzjugend im LBV und der LBV-Hochschulgruppen.
Neuwahl des Schatzmeisters
Nachdem unser bisherige Schatzmeister Michael Scharl, langjähriges Mitglied des LBV-Landesvorstands und engagierter LBV-Aktiver der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach, im März vollkommen unerwartet verstorben ist, wurde Dr. Ludger Arnoldussen mit 99 Prozent der Stimmen zum neuen Schatzmeister gewählt.
Der Unternehmensberater unterstützt seit 2017 den Verband ehrenamtlich und gehörte dem Kuratorium des LBV seit seiner Gründung bis Mai 2023 an. Seine berufliche Karriere verbrachte er bei zwei großen Rückversicherungs-Unternehmen, zuletzt im Vorstand der Munich Re, während er in seiner Freizeit ehrenamtlich als Ranger im Nationalpark Bayerischer Wald aktiv ist.
Auszeichnungen für ehrenamtlichen Naturschutz
Mit dem LBV-Engagement-Preis zeichneten wir auch in diesem Jahr aktive Mitglieder für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement aus. Die Preisträger*innen sind:
- Uwe Görtz (Augsburg),
- Barbara Meyer (Main-Spessart)
- sowie das Team des LBV-Shops in München.
Der Nachwuchs-Engagement-Preis geht in diesem Jahr an Miriam Wolf und Anna Dachs von der LBV-Hochschulgruppe Straubing. Darüber hinaus ehrten wir drei Kreisgruppenvorsitzende für ihr langjähriges Engagement:
- Richard Kalkbrenner (Aschaffenburg-Miltenberg, 10 Jahre),
- Dr. Martin Trapp (Augsburg, 10 Jahre) und
- Norbert Hillenbrand (Lindau am Bodensee, 20 Jahre).
