LBV: Deutsche Bahn muss Alternativstandort für ICE-Werk suchen

Nach Ende des Raumordnungsverfahrens: Planungen neu aufstellen und unbedenkliche Standort suchen

Im Zuge der Suche der Deutsche Bahn nach einem geeigneten Standort für ein neues ICE-Werk im Großraum Nürnberg, hat die Regierung von Mittelfranken in einem Raumordnungsverfahren nun festgestellt, dass zwei der drei diskutierten Standorte nicht geeignet sind. Ein dritter Standort, das ehemalige MUNA Feucht, wird nur unter Berücksichtigung umfangreicher Vorgaben als raumverträglich betrachtet.

Wald | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer
Bannwälder haben eine wichtige Bedeutung für ein ausgeglichenes Stadtklima.

Ein dritter Standort, das ehemalige MUNA Feucht, wird nur unter Berücksichtigung umfangreicher Vorgaben als raumverträglich betrachtet. „Die ablehnende Einschätzung zu den möglichen Werk-Standorten Harrlach und südlich des ehemaligen MUNA Feucht begrüßen wir als LBV aus naturschutzfachlicher Sicht. Wir fordern die Deutsche Bahn nun auf, die weiteren Planungen an den beiden Standorten, sowie am ehemaligen MUNA Feucht aufzugeben und nach Alternativen zu suchen“, so der LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer.

Der LBV schätzt alle drei ins Raumordnungsverfahren eingebrachten Standorte aus Gründen des Naturschutzes als äußerst problematisch ein und lehnt daher die Realisierung des Vorhabens in diesen Gebieten ab. „Die Rodung einer derart großen Waldfläche ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes abzulehnen. Als Bannwald eingestuft sind diese Flächen unersetzlich und besitzen eine herausragende Bedeutung für ein ausgeglichenes Stadtklima in Nürnberg“, betont der LBV-Geschäftsführer Helmut Beran.

LBV unterstützt naturverträgliche Verkehrswende

Einen Umbau des Mobilitätssektors mit einem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel unterstützt der LBV grundsätzlich. „Ziel des LBV ist es nicht, den Bau des ICE-Werkes zu verhindern. Die Deutsche Bahn muss jedoch einen Standort finden, der mit möglichst geringen Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden ist“, sagt der LBV-Geschäftsführer.

Um Naturschutz und Mobilitätswende gemeinsam voranzubringen, fordert der LBV die Deutsche Bahn auf, die Standortsuche auf den süddeutschen Raum auszudehnen aber auch Alternativen im Großraum Nürnberg zu prüfen. Der LBV geht fest davon aus, dass im Zuge eines möglichen Planfeststellungsverfahrens auch der Standort MUNA Feucht ohnehin endgültig ausscheiden wird. Eine Suche nach Alternativen sieht der LBV als zielführendste Vorgehensweise für alle Beteiligten. „Anderenfalls trägt die Deutsche Bahn das Risiko langjähriger Verzögerungen durch langwierige juristische Auseinandersetzungen “, so Beran.

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© Ralph Sturm

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