Kommunen fördern Artenvielfalt

Erfolgreiches Projekt zum Flächenmanagement im Landkreis Roth abgeschlossen

Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und der Landkreis Roth schließen ein dreijähriges Projekt zur Förderung der Artenvielfalt auf kommunalen Flächen ab. In dem vom bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projekt wurden bisher und sollen auch weiterhin Kommunalflächen für die Artenvielfalt erhalten und gefördert werden.

Schachbrettfalter auf Flockenblume | © Patricia Danel © Patricia Danel
Ein Schachbrettfalter sitzt auf einer Flockenblume

Kommunale Flächen können einen wichtigen Beitrag im Naturschutz leisten, weil man hier mit kleinen Maßnahmen Großes bewirken kann. Jede Gemeinde kann so bei sich vor Ort den ersten Schritt für mehr Artenschutz machen. Mit einer Handlungsanleitung und konkreten Pflegeempfehlung können die fünf Landkreisgemeinden Allersberg, Heideck, Hilpoltstein, Röttenbach und Thalmässing auf ihren insgesamt über 3.000 Hektar kommunalen Flächen langfristig mehr für die Artenvielfalt tun.

Kleiner Beitrag - große Wirkung

Kurz gemähtes Straßenrandgrün | © Patricia Danel © Patricia Danel
Der gesamte Grünstreifen am Straßenrand ist kurz gemäht.

In Zusammenarbeit mit den Projektgemeinden und unter Beteilung verschiedener Akteure, wie der unteren Naturschutzbehörde Roth, der höheren Naturschutzbehörde von Mittelfranken, dem mittelfränkischen Landschaftspflegeverband und den Ehrenamtlichen der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach bringen wir das Projekt „Kommunale Biodiversität“ nun zu Ende. In einer heutigen Abschlusssitzung in Hilpoltstein wurden Erfahrungen, Ergebnisse und Möglichkeiten rund um das Thema „Artenvielfalt auf Kommunalflächen“ aus den drei Projektjahren vorgestellt.

Um das Thema „Kommunale Biodiversität“ auszuweiten, wurden weitere Gemeinden im Landkreis eingeladen, an der Veranstaltung zu den Ergebnissen des Projekts teilzunehmen. Zu kommunalen Flächen zählen unter anderem land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen, innerörtliche Grünflächen und Flächen in der Flur wie Wegränder oder Hecken. Auch vermeintliche Kleinigkeiten haben eine große Wirkung auf die Artenvielfalt, zum Beispiel bei der Mahd von Straßenrändern oder Böschungen. Wenn die gesamte Fläche nicht auf einmal gemäht wird, kann hier ein wichtiger Beitrag für die Insektenvielfalt geleistet werden.

Erfolgreiche Umsetzung eines Papier-Projektes

Biodiversität am Wegesrand mit Kornblume und Schafgarbe | © Patricia Danel © Patricia Danel
Auch kleine Grünflächen sind für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig.

Das Projekt „Kommunale Biodiversität“ klärt auch darüber auf, welches Potenzial in Kommunalflächen für den überregionalen Biotopverbund steckt. Ziel des Biotopverbunds ist es, Lebensräume besser zu vernetzen, um die Vielfalt der Arten zu sichern. Lebensräume wie Magerrasen, Feuchtwiesen und Feldraine sind unterschätzte Hotspots der Artenvielfalt. Eine naturschutzfachlich korrekte Pflege durch die Kommunen kann diese langfristig erhalten. „Das wichtigste Zwischenergebnis ist, dass ein Papier-Projekt in die konkrete Tagesarbeit einfließt, Handeln und Umsetzen selbstverständlich wird und noch mehr Achtsamkeit für die Artenvielfalt von allen vorgelebt wird“, sagt Herbert Eckstein, Landrat des Landkreis Roth.

Praxisnahe Maßnahmen für mehr Biodiversität

Kurz gemähtes Gras am Ackerrand | © Patricia Danel © Patricia Danel
Glyphosat- oder Pestizidverbot auf Pachtflächen für mehr Artenvielfalt in Bayern.

Es ist sehr wichtig die Empfehlungen und Maßnahmen so zu gestalten, dass sie praxisnah bleiben und umsetzungsorientiert sind. In Abstimmung mit den Kommunen im Landkreis Roth konnten wir die Theorie der naturschutzfachlichen Empfehlungen und den Praxisbezug der Maßnahmen unter einen Hut bringen. Auch verpachtete Flächen bieten Potenzial für die Artenvielfalt. Gemeinden können über Pachtvereinbarungen mit Regelungen zum Glyphosat- oder Pestizidverbot der Natur ein Stück Belastung nehmen. Das Projekt soll weitere Kommunen im Freistaat anregen, ihre Flächen ebenfalls der Artenvielfalt zu widmen.

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© Ralph Sturm

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