Kleine Auszeit vom Alltag: Vögel beobachten, zählen und dem LBV melden

„Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar 2023 – kostenloses Vogelfutter aus dem Wald

Anfang Januar geht es aufs Neue los, denn ab dem Dreikönigstag werden wieder Vögel gezählt: Vom 6. bis zum 8. Januar laden wir gemeinsam mit unserem bundesweiten Partner NABU zur Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ein. Für alle Vogelfreundinnen und Vogelfreunden aus dem Freistaat gilt es dann bereits zum 18. Mal eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster, im Garten oder auf dem Balkon zu zählen.

Stunde der Wintervögel 2023 | © LBV © LBV
Vom 6. bis 8. Januar 2023 zählt Bayern für eine Stunde lang die Vögel in Parks, Gärten und den Futterstellen.

Diese kleine Auszeit vom Alltag tut allen gut. Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass die bewusste Wahrnehmung der Natur eine positive Wirkung auf unsere körperliche und mentale Gesundheit hat. Vögel beobachten entspannt. Wer sie dann noch zählt und uns meldet, unterstützt als Bürgerforschende unsere Arbeit zum Schutz der bayerischen Vogelwelt.

Da es dieses Jahr besonders viele Bucheckern, Eicheln und Zapfen gibt, ist der Tisch im Wald reich gedeckt. Wer sich die Wintervögel in den Garten einladen möchte, kann bei einem Waldspaziergang kostenloses Vogelfutter sammeln und zu Hause auslegen.

Vögel trotzen dem Winter

Vögel zu beobachten, macht Spaß und schenkt eine Pause vom Alltag. Auch wenn in der Natur Ruhe einkehrt, gibt es in der Vogelwelt noch viel zu entdecken. Einige Gartenvögel, die sich von Insekten ernähren, sind in den Süden geflogen. Doch viele treue Standvögel, wie Meisen, Sperlinge und Kleiber, trotzen dem kalten und oft futterarmen bayerischen Winter.

Spechte, Amseln, Zaunkönige, Stieglitze und Baumläufer kann man ebenfalls noch in Bayern entdecken. Zu ihnen gesellen sich Vögel wie Bergfinken und Erlenzeisige aus dem hohen Norden, die aufgrund einer oft dicken Schneedecke in diesen Ländern nicht mehr an Sämereien gelangen können.

Mastjahr liefert kostenloses Vogelfutter

Eichelhäher mit Walnuss | © Thomas Kranzfelder © Thomas Kranzfelder
Der Eichelhäher freut sich über Walnüsse an der Futterstelle.

In diesem Jahr könnte es weniger Betrieb am Futterhaus geben, denn ob Vögel auf Futtersuche in die Gärten kommen, hängt auch vom Nahrungsangebot in den umliegenden Wäldern ab. Dieses Jahr ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. Für Waldvögel, wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buchfink, gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss, die den hungrigen Schnäbeln als energiereiche Nahrung dienen.

Die Fülle an Baumfrüchten kann man nutzen und natürliches Futter im Wald sammeln, um es dann den Vögeln im Garten anzubieten. Das macht nicht nur viel Spaß für Groß und Klein, sondern ist eine gute Möglichkeit die heimische Natur besser kennenzulernen.

Als Vogelfutter können Samen und Früchte heimischer Bäume, wie zum Beispiel Erlenzapfen, Bucheckern, Ahornsamen, und Walnüsse aufgeklaubt werden. Bei den Sträuchern bieten sich unter anderem Haselnüsse und Hagebutten an. Auch Gräser und Stauden, wie Distel oder Nachtkerze, ergeben zusammengebunden und fest verankert einen schmackhaften Leckerbissen.

Live-Online-Zählung: Fragen zu Wintervögeln an LBV-Expertin

Alle, die gerne noch mal üben wollen oder Fragen zur „Stunde der Wintervögel“ haben, laden wir am 6. Januar um 10 Uhr zu einer Live-Online-Vogelzählung mit unserer Biologin Dr. Angelika Nelson auf unserem YouTube-Kanal ein.

Wir starten mit einem Vogelquiz und werden dann eine Stunde lang die Vögel zählen, die wir über die Webcam an der LBV-Futterstelle in Hilpoltstein sehen. Dabei beantworten wir auch alle Fragen rund um die Aktion und unsere häufigen Wintervögel.

Haussperling sitzt auf einem dünnen, schneebedeckten Ast | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Der Haussperling war im letzten Jahr der häufigste Wintervogel in Bayern.

So lief es im vergangenen Jahr

Bei der vergangenen großen Vogelzählung im Januar 2022 beteiligten sich über 34.000 Menschen in Bayern. Insgesamt gingen Meldungen aus mehr als 24.000 Gärten und Parks ein.

Der Haussperling ergatterte den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Bayerns Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei.

Zu den Ergebnissen 2022

Schulstunde der Wintervögel

Vom 9. bis 13. Januar 2023 sind alle Kinder zur „Schulstunde der Wintervögel“ eingeladen gemeinsam die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Welche Vögel verbringen den Winter in Deutschland und wie können sich schon Kinder für ihren Schutz einsetzen? Viele informative Materialien zu den häufigsten Wintervogelarten für Schulkinder stehen auf der Webseite der LBV-Naturschwärmer zur Verfügung.

Über die Aktion

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 18. Mal in Bayern statt. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet uns die Ergebnisse.

Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können online bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

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© Ralph Sturm

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