Kiesbrüter im Anflug: Respektvoll die Natur erleben
Wir bitten in den Osterferien um Rücksicht an bayerischen Flüssen – Hunde anleinen für Flussuferläufer und Co.
In den Osterferien reisen viele Menschen wieder in den Süden Bayerns, um die Natur zu erleben. Besonders an den bayerischen Flüssen und Seen im Voralpenland steigt so allerdings der Besucherdruck. Das führt zu Störungen von gefährdete Vogelarten wie Flussuferläufer und Flussregenpfeifer, die auf den Kiesbänken und Inseln mit ihrer Brut beginnen.

Für bedrohte Kiesbrüter stellen zu viele Bootsfahrer, Badegäste und Freizeitsuchende aber auch Spaziergänger mit Hunden ständige Störungen dar, die den Bruterfolg drastisch gefährden. Deshalb kennzeichnen wir die sensiblen Bereiche. Wir bitten darum, sich sorgsam in der Natur zu bewegen und ein paar grundlegende Verhaltensregeln zu beachten.
Unverbaute Flussabschnitte in Bayern immer seltener

Flussuferläufer und Flussregenpfeifer kehren aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück und suchen nun nach Brutplätzen an Flussufern mit Kiesbänken.
Doch intakte, unverbaute Flussabschnitte, an denen Kiesbrüter ihre Jungen ungestört erbrüten und großziehen können, werden immer seltener. Siedlungsentwicklung, Landgewinnung und Energienutzung haben die bayerischen Flüsse in den letzten 150 Jahren stark verändert.
So ist der Flussuferläufer in Bayern mittlerweile vom Aussterben bedroht. Er ist deswegen eine vorrangige Art für ein Artenhilfsprogramm in Bayern. Der Flussregenpfeifer erreicht in der alpinen Region ebenfalls den Status „vom Aussterben bedroht“.
Rücksichtsvolles Verhalten in der Natur
Der erhöhte Freizeitdruck auf die Natur ist eine weitere Gefährdung für die seltenen Kiesbrüter. Doch jede und jeder Einzelne kann die Schönheit der Flüsse erleben, ohne die Vögel zu stören. Es sollte selbstverständlich sein, auf den ausgezeichneten Wegen zu bleiben, Beschilderungen und Infotafeln zu beachten und Sperrungen von sensiblen Flächen zu beherzigen. Denn je besser das Miteinander von Mensch und Natur durch Verständnis und Rücksichtnahme von allein funktioniert, desto weniger Sperrungen braucht es.
Hunde bitte anleinen

Freilaufende Hunde stellen eine weitere Gefahr für Vögel an Flüssen, aber auch auf Wiesen und Feldern dar. Die Störung durch den Vierbeiner kann sogar zur Aufgabe der Brut führen. Auch wenn es in Bayern keine generelle Leinenpflicht gibt, sollten Hunde in der Nähe von Brutgebieten an der Leine geführt werden.
So dürfen landwirtschaftlich genutzte Flächen und Niedermoore zwischen April und Oktober nicht betreten werden. Hunde anleinen, auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und sich ruhig verhalten: mit diesen einfachen Regeln kann man Flussuferläufer und Co. eine ungestörte Brut ermöglichen, ohne selbst auf Erholung und Naturerlebnis verzichten zu müssen. Wir stellen auch fest, dass es in vielen Gebieten schon deutlich besser geworden ist. Etwas mehr als die Hälfte der Hunde sind an der Leine und die Hundekot-Mülleimer stehen an vielen Orten.
