Keine Mogelpackungen bei Suche nach 3. Nationalpark

Naturschutzfachliches muss wieder im Vordergrund stehen – Eignung des Frankenwalds eher gering

Die Suche nach dem 3. Bayerischen Nationalpark geht in die entscheidende Phase. Schon bald soll eine Vorentscheidung fallen, welche der insgesamt vier Kandidaten in die nächste Runde kommen. Nun muss die Staatsregierung auch ihrer Verantwortung nachkommen, eine qualitativ hochwertige Fläche in Bayern mit der vereinbarten Mindestgröße von 10.000 Hektar zu finden sowie bei der Auswahl die naturschutzfachliche Qualität des Gebiets in den Vordergrund zu stellen

Ein grüner Buchenwald und mit Pilzen bewachsenes Totholz | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Die Buchenwälder des Spessarts sind auch im Gespräch für einen dritten Nationalpark

Die Diskussionen über die mögliche Eignung der Kandidaten drehten sich in den vergangenen Wochen fast ausschließlich um wirtschaftliche Aspekte. „Erschreckenderweise hat der Naturschutz bei den Gesprächen kaum noch eine Rolle gespielt, das darf aber nicht sein“, mahnt Schäffer weiter. Zu Beginn der Suche versprach die Staatsregierung ein transparentes Verfahren. „Nun muss sie genau das abliefern und sich auch an ihrem Versprechen messen lassen“, verweist der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.

Was die naturschutzfachliche Eignung des zuletzt ins Gespräch gebrachten Frankenwalds angeht, zeigt sich der LBV skeptisch. „Die Verantwortung Bayerns liegt eindeutig im Schutz von Laubwaldbereichen, für die ein Großschutzgebiet in Bayern überfällig ist. Dieses Kriterium erfüllen nur die übrigen drei Kandidaten“, so Norbert Schäffer.

Der LBV warnt auch vor Gedankenspielen, einen Teil der Fläche außerhalb von Bayern anzusiedeln. „Es darf weder eine qualitative Mogelpackung wie im Frankenwald noch eine quantitative Mogelpackung mit einer Grenzüberschreitung nach Thüringen oder Hessen geben“, sagt Schäffer. „Mindestens 10.000 Hektar heißt mindestens 10.000 Hektar in Bayern.“

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© Ralph Sturm

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