Jetzt Wiedehopf auf dem Durchzug beobachten

Unverwechselbare Vögel können derzeit auch in bayerischen Gärten auftauchen – Aktuelle Sichtungen dem LBV melden

In den letzten Tagen wurden uns erste durchziehende Wiedehopfe zum Beispiel in Schwaben, Oberbayern, Niederbayern und Franken gemeldet. Eine echte Sensation, denn der unverwechselbare, etwa spechtgroße orange-schwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel ist in Bayern sehr selten und vom Aussterben bedroht. 

Auf der Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten in Afrika nach Mitteleuropa sind durchziehende Wiedehopfe im April und Mai auch im Freistaat immer wieder zu beobachten. Auf dem Durchzug ist alles möglich. Der Wiedehopf kann derzeit auch völlig unerwartet eine kurze Pause in bayerischen Hausgärten einlegen. Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, kann seine Beobachtungen hier melden.

Die fünf W-Fragen beantworten

Wiedehopf mit Jungvogel im Baum, der Kamm ist aufgestellt | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Aktuelle Sichtungen kommen aus den Landkreisen Augsburg, Donau-Ries (Schwaben), München, Garmisch-Patenkirchen (Oberbayern), Landshut (Niederbayern), Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken), Coburg (Oberfranken) und Würzburg (Unterfranken).

Wer einen Wiedehopf sieht und uns meldet, den bitten wir im Online-Formular folgende "W-Fragen" zu beantworten:

  • Wer hat Wann, Wo und Wie viele Wiedehopfe beobachtet?

Es ist außerdem wichtig zu wissen, ob der Wiedehopf ruft und eventuell länger als einen Tag am selben Ort verweilt. D

enn nur wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühlt, ertönt sein unverkennbar dumpfer ‚hup-hup-hup‘-Ruf, um ein Weibchen anzulocken.

So klingt der Wiedehopf

Nur unregelmäßige vereinzelte Brutpaare bisher in Bayern

Wiedehopf am Fenster | © Martina Lautenschläger © Martina Lautenschläger
Letztes Jahr haben wir über 1000 Meldungen von durchziehenden Wiedehopfen bekommen, von denen manche sogar in die Fenster klopften

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Europas und auf Großinsekten als Nahrung angewiesen. Die Auswirkungen des Insektensterbens treffen ihn deshalb besonders stark.

Letztes Jahr wurden dem LBV über 1.000 Sichtungen gemeldet. 2021 wurden bereits seit Ende März erste, in Richtung Nordosten durchziehende Vögel in Bayern beobachtet. Bis jetzt waren es schon über 30 Meldungen. Wir hoffen, dass nun endlich auch wieder einzelne der durchziehenden Wiedehopfe in Bayern bleiben und versuchen, bei uns zu brüten.

Wenn sie mal bei uns gebrütet haben, stehen die Chancen sehr gut, dass sie auch im Folgejahr wiederkommen. In den letzten Jahren haben im gesamten Freistaat nur sehr unregelmäßig vereinzelte Paare gebrütet. In Mittelfranken gab es 2020 einen Brutversuch. Auch wenn die Jungvögel leider nicht flügge wurden, ist das ein vielversprechender Anfang.

Schutzprojekt für den Wiedehopf in Bayern

Um bessere Voraussetzungen für seine Wiederansiedelung zu schaffen, führen wir seit mehreren Jahren ein Schutzprojekt für den Wiedehopf durch. Nur durch den Erhalt intakter Lebensräume wie Streuobstwiesen findet der Wiedehopf hier genug Nistmöglichkeiten und Nahrung. So werden auch wir ihn hoffentlich wieder öfter beobachten können.

Im LBV-Schutzprojekt werden unter anderem in geeigneten Lebensräumen Nistkästen für den Wiedehopf aufgehängt. Denn der scheue Vogel brütet gerne in großen, aber selten gewordenen Baumhöhlen.

Jetzt Wiedehopf dem LBV melden

Sichtungen, Fotos und Videos können über unsere neue Meldeseite dem LBV geschickt werden. Aufgrund der hohen Resonanz aus dem Frühjahr 2020, können wir Meldungen per E-Mail leider nicht mehr berücksichtigen.

Zu Fragen rund um den Wiedehopf und allen weiteren Themen, die Vögel, Wildtiere und Garten betreffen, bietet der bayerische Naturschutzverband ab sofort kostenlose Beratung am LBV-Naturtelefon an unter 09174/4775-5000.

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© Dr. Olaf Broders

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