In voller Blüte: Wir setzen uns aktiv für die Umsetzung des Bayerischen Streuobstpaktes ein

Blütenpracht der Streuobstwiesen jetzt beobachten – Unsere Projekte in ganz Bayern fördern artenreiche Kulturlandschaft

Mit dem Beginn des Frühlings erwacht die Natur zu neuem Leben: die Vögel zwitschern, die Temperaturen steigen und an den Bäumen sprießen die ersten Knospen. Auf Bayerns Streuobstwiesen kann jede und jeder jetzt ein beeindruckendes Blütenmeer in rosa und weiß beobachten. Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen eröffnen die Blütensaison im April. Birnen und Äpfel blühen häufig bis in den Juni hinein. Streuobstwiesen erfreuen nicht nur die Menschen, sondern zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.

Kirschblüte | © Franziska Wenger © Franziska Wenger
Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.

Rückgang der Streuobstbestände verhindern

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Rückgang der Streuobstbestände in Bayern aufzuhalten. Streuobst soll als intakter Lebensraum und wertvolle Kulturlandschaft wieder seinen Platz in der Gesellschaft finden. Ein wichtiger Baustein hierfür ist der im vergangenen Jahr verabschiedete Bayerische Streuobstpakt, an dessen Entstehung wir maßgeblich beteiligt war. Für den Erhalt, die Pflege und die Nutzung bestehender und die Anlage neuer Streuobstbestände setzen wir uns in vielen regionalen Projekten aktiv ein.

Lebensraum Streuobstwiese

Kirschblüten | © Franziska Wenger © Franziska Wenger
Insekten profitieren von Nektar und Pollen der Obstbäume im Frühjahr und der artenreichen Wiesen im Sommer.

Auf Streuobstwiesen sind mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu finden. Der Grund für diese hohe Artenvielfalt ist, dass Streuobstwiesen mit Bäumen und Wiesen zwei Lebensräume auf einer Fläche vereinen. Totholz und Baumhöhlen sowie die Früchte der Bäume und das reichhaltige Blütenangebot bieten vielen Arten eine Lebensgrundlage.

Insekten profitieren von Nektar und Pollen der Bäume im Frühjahr und der artenreichen Wiesen im Sommer. Vögel wie Wendehals, Grünspecht und Wiedehopf und Säugetiere wie zum Beispiel Siebenschläfer und Fledermäuse finden auf Streuobstwiesen ebenfalls einen reich gedeckten Tisch.

Auch Wald- und Zauneidechse sind häufige Bewohner der Streuobstwiesen.

Aktivitäten und Projekte

Wir führen viele Projekte und Initiativen vor Ort durch und werden unsere Arbeit im Bereich Streuobst weiter intensivieren. Ein erfolgreiches Beispiel ist das Schlaraffenburger Streuobstprojekt, ein Projekt von uns in Kooperation mit der Stadt und dem Landkreis Aschaffenburg, der Stadt Alzenau und der Initiative Bayerischer Untermain. Das Projekt hat das Ziel, Streuobstwiesen durch Bewirtschaftung zu schützen. Dabei erhalten die Bewirtschafter von den Projekt-Keltereien höhere Beträge für ihr Obst, wenn sie die vorgegebenen ökologischen Richtlinien bei der Bewirtschaftung einhalten. So werden über 12.000 Obstbäume in der Region gepflegt und erhalten sowie 100 Bäume jährlich neu gepflanzt. Im Landkreis Bayreuth fördern wir gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Weidenberg und Umgebung e.V. und dem Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz e.V. die Biodiversität in den Streuobstbeständen des Landkreises. Hier steht das bürgerschaftliche Engagement zum Erhalt der Streuobstwiesen im Vordergrund.

Weitere Aktivitäten

Streuobstwiese | © Franziska Wenger © Franziska Wenger
Mit zahlreichen Projekten und Aktivitäten setzen wir uns für die Umsetzung des Bayerischen Streuobstpakts ein.

Auch viele unserer Kreisgruppen und Umweltstationen widmen sich der Aufgabe, mehr Aufmerksamkeit für das Thema Streuobst zu gewinnen. Mit Ausstellungen, Exkursionen, Ausflügen und Aktionen für Kindergärten- und Schulgruppen, wie Apfelsaft selbst pressen, informieren unsere Aktive in ganz Bayern über die Bedeutung dieser artenreichen Kulturlandschaft. In Schnittkursen und Pflegeeinsätzen oder mit einer Baumpatenschaft kann sich jeder fürs Streuobst engagieren.

Darüber hinaus besitzen wir eigene Streuobstflächen, die gepflegt und bewirtschaftet werden. Unsere Kreisgruppe im Landkreis Coburg führt zum Beispiel eine Erfassung der dortigen Streuobstbestände auf verbandseigenen und weiteren Flächen durch, um zielgerichtet Pflegemaßnahmen zu planen und umzusetzen.

Hintergrundinformationen

Das Volksbegehren Artenvielfalt – „Rettet die Bienen!“ hat den ökologischen Wert von Streuobstwiesen wieder mehr in das Bewusstsein von Bevölkerung und Politik gerückt. Um Streuobstbäume besser zu schützen, wurde unter entscheidendem Mitwirken des LBV der Bayerische Streuobstpakt auf den Weg gebracht. Der Streuobstpakt, den die Bayerische Staatsregierung und mehrere Verbände aus Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft im Oktober 2021 unterzeichnet haben, soll den Erhalt, die Pflege und die Anlage der Streuobstbestände in Bayern sichern. Bis 2035 stehen somit 600 Millionen Euro für den Erhalt der Streuobstwiesen und für eine Million zusätzliche Obstbäume im Freistaat zur Verfügung. Der LBV setzt sich aktiv für eine erfolgreiche Umsetzung des Streuobstpaktes ein. 

 

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© Ralph Sturm

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