Hör mal, wer da ruft: Jetzt wieder den ersten Kuckuck des Jahres melden

Wir wollen wissen, wo der bekannte Frühlingsbote zu hören ist – Klimawandel könnte Bruterfolg des Kuckucks beeinflussen

Wenn der markante Ruf des Kuckucks erklingt, ist der Frühling in Bayern in vollem Gange. Die ersten sind bereits jetzt wieder im Freistaat zu hören. Wir fordern auch in diesem Jahr alle Naturbegeisterten auf, ihren ersten gehörten Kuckucks-Ruf zu melden.

Kuckuck | Günther Ziegler Günther Ziegler
Wer den Kuckuck rufen hört, kann das ab sofort bei uns melden.

Die gesammelten Daten sollen uns helfen herauszufinden, ob der Kuckuck, wie manche anderen Vogelarten, aufgrund des Klimawandels seine Ankunftszeit aus dem Winterquartier vorverlegt. Denn seine Eiablage muss er mit der der Wirtsvögel genau abstimmen. Durch die Mitmach-Aktion wollen wir außerdem erfahren, wo der bekannte Frühlingsbote überhaupt noch ruft. Meldungen sind hier möglich. Auf unserer Live-Karte können Interessierte außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen.

Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, markiert das Männchen mit einem weit hörbarem „ku kuu“ sein Revier. Von einem hohen Punkt aus versucht es damit auch Kuckucks-Weibchen anzulocken. Üblicherweise ertönt der bekannte Ruf im Freistaat zwischen April und Juli. Besonders an sonnigen, windstillen Tagen sind Kuckucke aktiv. Dann sind ihre Rufe weithin zu hören.

Obwohl der Ruf des Kuckucks so charakteristisch scheint, ist vor der Meldung genaues Hinhören gefragt. Der kurze, prägnante Reviergesang des Kuckucks kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden. Wer sich nicht sicher ist, ob der gehörte Ruf von einem Kuckuck oder einer Taube stammt, dem hilft der LBV-Ruf-Check mit Hörbeispielen.

Der Klimawandel gefährdet den Kuckuck

Jungkuckuck mit Teichrohrsänger | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Dem Teichrohrsänger fällt gar nicht auf, dass das Junge nicht sein eigenes ist.

Der Bestand des Kuckucks geht deutschlandweit zurück. Die Ursachen dafür sind komplex. Verschiedene Faktoren im Brutgebiet, während dem Vogelzug sowie in den Rast- und Überwinterungsgebieten sind dafür verantwortlich, dass es auch in Bayern immer weniger Kuckucke gibt.

Neue wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass Singvögel, die kürzere Strecken als der Kuckuck ziehen, aufgrund Klimaveränderungen früher in ihre Brutgebiete zurückkehren und daher auch früher mit der Eiablage beginnen als in den letzten Jahrzehnten. Der Kuckuck legt sein Ei bekanntermaßen ins gemachte Nest anderer Vogelarten. Das muss jedoch zeitlich genau abgestimmt sein, damit sich der Kuckuck gleich schnell oder sogar etwas schneller als die Jungen der Wirtsvögel entwickelt.

Kommt der Kuckuck zu spät aus seinem Winterquartier in Afrika zurück, und kann sein Ei nicht mehr rechtzeitig unterschieben, ist seine Fortpflanzung gefährdet. Mit den langjährigen Daten der Bürgerinnen und Bürger zur Ankunftszeit des Kuckucks möchten wir herausfinden, ob sich der Kuckuck anpassen kann.

Bei unserem Dawn Chorus Projekt kann der Kuckuck auch gemeldet werden

Kuckuck gehört? Jetzt aufnehmen und Teil des Projektes Dawn Chorus werden! Im Rahmen der Aktion rufen wir als Projektpartner von Naturkundemuseum Bayern/BIOTOPIA Lab Menschen auch dieses Jahr weltweit dazu auf, mit der kostenlosen Dawn Chorus App den morgendlichen Vogelgesang vor ihrer Haustür aufzunehmen. Hauptsammelzeitraum ist vom 1. bis zum 31. Mai, Aufnahmen sind aber auch jetzt schon möglich. Das Citizen Science und Kunst-Projekt soll regionale Unterschiede des Morgenkonzertes dokumentieren und so einen wichtigen Beitrag für die Biodiversitätsforschung leisten. Seit 2020 wurden bereits mehr als 39.000 Vogelstimmen aus über 90 Ländern über das Portal hochgeladen.

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© Ralph Sturm

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