Hast du mal nen Kern? – So werden die Vögel im Garten satt
LBV gibt Tipps für die Vogelfütterung im Winter – Vogelgrippe aktuell keine Gefahr für Bayerns Singvögel – auf Hygiene am Futterplatz achten
In dieser Woche hat es in vielen Teilen Bayerns erstmals geschneit. Für zahlreiche Naturfreundinnen und Naturfreunde ist nun die Zeit gekommen, die heimischen Vögel im Garten oder auf dem Balkon zu füttern. Der LBV gibt hilfreiche Tipps, wie die gefiederten Gäste verantwortungsvoll bei der Futtersuche unterstützt werden können.
In den vergangenen Wochen erreichten den LBV dabei vermehrt Rückfragen, ob die Fütterung im Garten wegen der Vogelgrippe noch vertretbar ist. „Es besteht kaum eine Gefahr, dass Rotkehlchen oder Spatzen, das Virus übertragen oder sich infizieren. Die Vogelfütterung im Garten kann man daher getrost fortführen. Wichtig ist dennoch, stets auf Hygiene an der Futterstelle zu achten“, sagt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson.
Für die Vögel den Tisch im Garten reich decken
Für Allesfresser wie Meisen sind im kalten Winter die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe das richtige Angebot. Plastiknetze sollte man dabei vermeiden, weil sich kleine Vögel wie Blaumeisen darin verfangen können und die leeren Netze oft als Müll in der Natur enden. Weichfutterfressern mit langem, spitzem Schnabel, wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle, erleichtert man die Nahrungssuche mit geölten Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren.
„Vögel mit kurzem, kräftigem Schnabel, wie Buchfink, Gimpel und Spatz, lassen sich mit Körnerfutter anlocken. Gerade den Körnerfressern kann auch eine Vogeltränke helfen, den täglichen Wasserbedarf zu decken“, erklärt Angelika Nelson. Auf Holzpflöcke gestellt und mit einer Grabkerze darunter bleibt die Vogeltränke auch bei Kälte eisfrei. Am besten nimmt man die Schale über Nacht mit ins Warme und befüllt sie morgens mit frischem Wasser.
Der LBV rät dringend dazu, keine Speisereste oder Brot zu verfüttern, da diese für Vögel in der Regel nicht bekömmlich sind. Besonders problematisch sind gesalzene oder zuckerhaltige Lebensmittel.
Hygiene an der Futterstelle stets beachten
Wegen der in Deutschland ausgebrochenen Vogelgrippe sind sich viele Vogelfreunde unsicher, ob sie ihre Gartenvögel noch füttern dürfen. Hier gibt der LBV Entwarnung. Besonders häufig erkranken Wasservögel wie Schwäne, Gänse und Enten oder Möwen und Hühnervögel. In diesem Jahr sind vor allem auch Kraniche infiziert. Nach aktuellem Stand sieht der bayerische Naturschutzverband keine Gefahr für Singvögel – und auch nicht für den Menschen.
Dennoch ist die Hygiene am Futterplatz immer wichtig, um die Verbreitung anderer Krankheiten unter den Vögeln zu verhindern. „In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen im Futter stehen, können Körner und Sämereien leicht verschmutzen. Diese Futterstellen sollten daher möglichst täglich gereinigt werden. Besser geeignet sind kleinere Futterhäuser oder Futtersäulen, in denen das Futter nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden“, sagt Angelika Nelson.
Für die regelmäßige Reinigung der Futterstelle sollten keine Chemikalien verwendet werden. Meist reicht es aus, das Futterhaus auszubürsten. Für eine gründlichere Reinigung kann das leere Häuschen anschließend mit heißem Wasser abgespült und getrocknet werden.
Naturnahe Gärten bieten das beste Vogelbuffet
Eine Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon bringt viel Freude. Sie ersetzt jedoch keine naturnahen Gärten oder Balkone mit vielfältigen, heimischen Pflanzen. An beerenreichen Sträuchern wie Eberesche, Holunder und Liguster finden Vögel wertvolle Nahrung bis spät in den Winter. „Die beste Unterstützung ist, den Vögeln ein natürliches Nahrungsangebot zu bieten. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunders sogar über 60“, so die LBV-Biologin. Neben Nahrung sollte der Lebensraum Garten den Wintervögeln auch ausreichend Sicherheit bieten. In unmittelbarer Nähe zur Futterstelle dürfen Katzen keine Versteckmöglichkeiten finden.