LBV und Kreisjagdverband gemeinsam gegen Skischaukel

Auch Oberallgäuer Jäger lehnen drohende Erschließung am Riedberger Horn ab

Bei einem gemeinsamen Ortstermin am Riedberger Horn machten der Kreisjagdverband (KJV) Oberallgäu und der LBV klar, dass beide die Pläne zum Bau eines Verbindungsliftes und einer Piste zwischen den Skigebieten Grasgehren und Balderschwang übereinstimmend ablehnen.

Kathrin Struller (LBV), Norbert Schäffer (LBV), Heinrich Schwarz (KJV), Edmund-Clemens Herzog (KJV) | © LBV © LBV
v.l.n.r.: Kathrin Struller (LBV), Norbert Schäffer (LBV), Heinrich Schwarz (KJV) und Edmund-Clemens Herzog (KJV)

„Sollte es trotz allem zum Bauantrag kommen, wird der KJV die Klage des LBV gegen die Skischaukel unterstützen“, erklärte der Oberallgäu-Vorsitzende Heinrich Schwarz. „Das Bauprojekt stellt in Summe mit den weiteren Planungen im Grasgehrenkessel eine gravierende Bedrohung für eine der wichtigsten Birkhuhn-Populationen Bayerns dar“, ergänzt der LBV-Landesvorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Beide Vorsitzende zeigten sich mehr als verwundert, dass der bisherige Grundsatz „Wald vor Wild“ nun kurzerhand durch die Argumentation „Skilift statt Schutzwald“ ersetzt wurde.

"Alle Interessen müssen hinten anstehen für den Profit einiger weniger"

Riedberger Horn im Sommer, der Berg ist grün |  © Henning Werth © Henning Werth
Für den Bau der Verbindungspiste müssten über vier Hektar Schutzwald gerodet werden

Ein Problem stellt laut Heinrich Schwarz der Verlauf der Piste durch bislang streng geschützten Schutzwald und ein Wildschutzgebiet dar. „Es kann nicht sein, dass über Jahre der Grundsatz ‚Wald vor Wild‘ propagiert wird und jetzt soll es plötzlich ‚Skilift vor Wald‘ heißen“, so der KJV-Vorsitzende. Denn für den Bau der Verbindungspiste müssten über vier Hektar Schutzwald gerodet und ein Wintergatter für Rothirsche aufgelöst werden.

Auch Norbert Schäffer sieht das Bauprojekt in vielerlei Hinsicht kritisch: „Hier werden nicht nur die Belange des Naturschutzes übergangen. Wildtiere, Schutzwald, geologische Sicherheit – alle Interessen müssen hinten anstehen für den Profit einiger weniger. Das werden wir so nicht hinnehmen.“

Bei der gemeinsamen Begehung des Planungsgebietes im Grasgehrenkessel diskutierten LBV und KJV Oberallgäu die geplante Skischaukel, sowie die Planungen zu weiteren Bauprojekten, darunter ein neues Beschneiungsbecken und die sogenannte Modernisierung der Hörnlebahn auf einer neuen Trasse.

Dabei wurde deutlich, dass Wildtiere wie das Birkhuhn bereits jetzt einem erheblichen Druck durch Freizeitnutzer ausgesetzt sind. „Dieser wird mit dem Ausbau des Skigebietes aber noch dramatisch zunehmen, zudem werden durch die neuen Pisten und Lifte bislang gering frequentierte Bereiche des Berges für Skifahrer, die außerhalb der präparierten Piste fahren, leichter zugänglich und werden flächendeckend bei jedem Wetter befahren“, war sich Schäffer mit Schwarz einig.

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© Ralph Sturm

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