Gefährdeter Gartenbewohner: Jetzt Igel in Bayern melden

Igel sind während der Paarungszeit besonders gut zu beobachten – LBV ruft im Rahmen eines deutschlandweiten Projektes zur Meldung auf

Fauchen, Knurren und Schnaufen ist derzeit während der Dämmerung wieder in Bayerns Gärten zu hören. Mit den steigenden Temperaturen im Frühling beginnt die Paarungszeit der Igel. Doch der nachtaktive Gartenbewohner hat es immer schwerer und steht seit letztem Jahr sogar als „potenziell gefährdet“ auf der internationalen Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Deshalb rufen wir gemeinsam mit der Deutschen Wildtierstiftung, NABU|naturgucker und weiteren Partnern dazu auf, vom 16. bis 26. Mai bundesweit Igel zu melden.

Igel | © Andreas Giessler © Andreas Giessler
Der Igel hat es immer schwerer und gilt seit 2024 sogar als „potenziell gefährdet“.

Lebendig oder tot – Jeder gemeldete Igel in Bayern zählt, damit wir noch mehr über die Verbreitung und das Verhalten des stachelige Gartenbewohners erfahren und seinen Schutz langfristig verbessern können. Sichtungen können dem LBV-Bürgerforschungsprojekt „Igel in Bayern“ ganz einfach online gemeldet werden unter www.igel-in-bayern.de.

Gerade in der Paarungszeit sind Igel besonders aktiv und daher gut zu beobachten. Wer einen Igel im Garten oder am Straßenrand entdeckt, kann mit einer einfachen Online-Meldung einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten. Die gesammelten Daten werden im Rahmen eines bundesweiten Citizen-Science-Projekts, das von mehreren Naturschutzorganisationen getragen wird, ausgewertet.

Das Projekt soll wertvolle Einblicke in die Lebensweise, Verbreitung und mögliche Gefährdungen der Igel geben. Denn das stachelige Tier leidet zunehmend unter Lebensraumverlust, Straßenverkehr und Nahrungsmangel.

Mögliche Gefahren für den Igel

Igel | © Ralph Sturm © Ralph Sturm
Der heimische Braunbrustigel ist zwar in Bayern und Deutschland weit verbreitet, seine Bestände gehen jedoch vielerorts zurück.

Der heimische Braunbrustigel ist zwar in Bayern und Deutschland weit verbreitet, seine Bestände gehen jedoch vielerorts zurück. Derzeit wird der Igel sowohl in Bayern als auch bundesweit auf der Roten Liste der Säugetiere als potenziell gefährdet geführt.

Die genauen Ursachen sind bislang nicht ausreichend erforscht. Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder Mähroboter in der Nacht – all dies gefährdet den Lebensraum des Igels. Es steht daher zu befürchten, dass der Igel in naher Zukunft in die Kategorie ‚Gefährdet‘ eingestuft werden muss.

Igel in Bayern: Jede Meldung zählt

Bayerische Bürgerinnen und Bürger können ihre Beobachtungen schnell und unkompliziert melden unter www.igel-in-bayern.de. Neben Ort und Datum sind auch Angaben zum Verhalten der Tiere, zum Beispiel ob sie lebendig oder tot gefunden wurden, hilfreich.

Um einen deutschlandweiten Überblick zu dieser Art zu erhalten, wird das LBV-Meldeprojekt „Igel in Bayern“ vom 16. bis zum 26. Mai Teil der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“. Der Maulwurf, ein weiterer Insektenfresser mit ähnlichen Nahrungsansprüchen wie der Igel, soll bei der deutschlandweiten Aktion ebenfalls erfasst werden.

Über das Gemeinschaftsprojekt

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt vom LBV zusammen mit der Deutschen Wildtier Stiftung, NABU|naturgucker, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. und dem NABU Bundesverband. Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Sichtungen von Igeln in Bayern werden dem LBV gemeldet, die des Maulwurfs an NABU|naturgucker. Die hieraus gewonnen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können auch gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.

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© Verena Rupprecht

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