Gänsegeier im bayerischen Flachland

Über zehn Vögel im Landkreis Landsberg – Echte Seltenheit

Trupp von Gänsegeiern bei Landsberg am Lech auf einem Nadelbaum | © Michael Comes-Lipps © Michael Comes-Lipps
Ein Teil der Vögel in einer Fichte zwischen Schöffelding und Finning

Nachdem sie von einem Schäfer informiert worden waren entdeckten ehrenamtliche LBV-Aktive vor wenigen Tagen einen großen Trupp Gänsegeier östlich von Landsberg am Lech. Dabei gelang es ihnen, einen Teil der Vögel in einer Fichte zwischen Schöffelding und Finning zu fotografierten. Später zogen die Geier Richtung Westen ab.

Insgesamt konnten sie zwischen 10 und 14 der extrem seltenen Gäste bestimmen. Einzelne der majestätischen Vögel mit einer Spannweite von bis zu 2,70 Metern werden immer mal wieder in den bayerischen Alpen beobachtet. „Doch schon ein einzelner Gänsegeier im bayerischen Flachland ist eine Seltenheit, ein ganzer Trupp von gleich mehr als zehn Vögeln ist jedoch wirklich außergewöhnlich“, erklärt der LBV-Ornithologe Ulrich Lanz. 

Einzelne junge Gänsegeier, die frühestens mit vier Jahren geschlechtsreif werden, unternehmen immer wieder ausgedehnte Ausflüge. Das nächste Brutvorkommen zu Bayern liegt in Kroatien, von wo aus seit vielen Jahren Jungvögel in den österreichischen Alpen „übersommern“. „Doch auch wenn die Gänsegeier bei Landsberg aufgrund ihres noch braunen Halses eindeutig als Jungvögel identifiziert werden konnten, können wir nicht sagen, ob sie aus Kroatien oder aber doch aus Frankreich oder Spanien stammen“, so Lanz. 

Gänsegeier sitzt auf einem Stein, im Hintergrund ein Gewässer | © Frank Derer © Frank Derer
Geier auf einem Stein

„Da Geier Aasfresser sind, dürften sie sich aber nicht allzu lange bei uns im Flachland aufhalten, weil sie dort nur wenig Nahrung finden“, sagt der LBV-Fachmann. Dennoch ruft der LBV alle Naturfreunde dazu auf, Beobachtungen der seltenen Gänsegeier dem bayerischen Naturschutzverband zu melden. Entweder telefonisch unter 09174-477535 oder per E-Mail unter

Das europäische Hauptvorkommen des Gänsegeiers liegt in Spanien, wo mit rund 20.000 Brutpaaren über 90 Prozent seines Bestands leben. Während der Sommermonate halten sich die Jungvögel aber auch fernab ihrer Brutgebiete auf. Mit einem Gewicht von sechs bis elf Kilogramm und einer prachtvollen Spannweite bis zu 2,70 Meter ist der Gänsegeier um ein Vielfaches größer als unser häufigster heimischer Greifvogel, der Mäusebussard. Dieser wiegt zum Vergleich gerade mal ein Kilo und verfügt nur über die Hälfte der Flügelspannweite.

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© Ralph Sturm

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