Frühlingserwachen: Jetzt wieder Igel in Bayern melden

Bürgerforscher-Projekt "Igel in Bayern" geht in 3. Runde

Mit dem Frühlingsbeginn kommen auch die ersten Igelmännchen aus ihren Winterquartieren. Erneut sind deshalb alle Bayern aufgerufen, ab sofort wieder jeden beobachteten Igel dem LBV zu melden. Seit 2015 versuchen die Naturschützer mit dem erfolgreichen Citizen-Science-Projekt „Igel in Bayern“ mehr über den unbekannten Stachelritter herauszufinden. 

Igel im Gras | © Andreas Giessler © Andreas Giessler
Seit 2015 versuchen wir mehr über den unbekannten Stachelritter herauszufinden

In den ersten beiden Projektjahren gingen bereits über 45.000 Meldungen mit insgesamt mehr als 60.000 gemeldeten Igeln über die Webseite ein. „Dabei zeigte sich: Igel sind flexibel, anpassungsfähig und wahre Überlebenskünstler, aber ihre Gesamtsituation ist bedenklich“, so das Kurzfazit der LBV-Igelexpertin Martina Gehret. Auch im dritten Projektjahr sollen weitere wertvolle Daten mit Hilfe der Bevölkerung gesammelt werden. Deshalb können ab jetzt bis Ende Herbst wieder alle Naturfreunde lebendige und tote Igel ganz einfach im Internet und auch über jedes Smartphone unter www.igel-in-bayern.de melden.

Es kann vorkommen, dass einzelne Igelmännchen ihren Winterschlaf bereits jetzt beenden

Igel an einer Wasserstelle | @ Ralph Sturm @ Ralph Sturm
Das Erste, was Igel nach dem Winterschlaf haben, ist Durst

Die Auswertungen des zweiten Projektjahres zeigen, dass der Igel in Bayern sogar in dicht besiedelten Gebieten und Großstädten eine Nische gefunden hat. „Dazu hat unser Gartenfreund eine ganz neue Überlebensstrategie entwickelt - und die heißt Müll“, weiß Martina Gehret. Dieses Nahrungsangebot ist durch Speisereste zwar ungesund für den Igel, dafür aber unerschöpflich.

Trotz solcher Strategien ist die Situation für den Igel in Bayern insgesamt bedenklich. „Großflächige Baumaßnahmen, Versiegelung, erhöhter Straßenverkehr, Gifteinsatz und eine vermehrte Parasitenbelastung machen ihm schwer zu schaffen“, so weitere Ergebnisse des Bürgerforscher-Projekts.

Die steigenden Temperaturen und länger werdenden Tage lassen in den kommenden Wochen die bayerischen Igel aus dem Winterschlaf erwachen. Wann genau die Tiere aufwachen hängt neben dem Wetter auch mit dem Standort ihres Schlafplatzes zusammen. „Uns haben bereits mehrere Meldungen von umher wandernden Igeln erreicht“, berichtet Gehret.

Sie gibt aber auch Entwarnung: „Einige Igel wachen bei den milden Temperaturen auf und suchen sich ein anderes Quartier in dem sie dann bis in den April, weiterschlafen“. Igelweibchen schlafen dabei länger als Igelmännchen. Deshalb kann es vorkommen, dass einzelne Igelmännchen ihren Winterschlaf bereits jetzt beenden und aktiv bleiben.

„Das Erste, was Igel nach dem Winterschlaf haben, ist Durst“, weiß die LBV-Expertin. Allen Überwinterungshelfern empfiehlt sie deshalb eine Wasserstelle für „ihren“ Igel bereit zu stellen. „Und solange sie in der Natur noch nicht genug Nahrung finden, ist es unproblematisch die Überlebenskünstler mit etwas Futter zu unterstützten, bis sie je nach Wetter gegen Ende April wieder genügend Insekten finden“, so Gehret weiter.

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© Ralph Sturm

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