Frühlingsboten in der Landwirtschaft: Rauchschwalbe gemeinsam schützen

LBV und Naturland setzen sich für den langfristigen Schutz der seltener werdenden Schwalbenart ein

Die ersten Rauchschwalben kehren jetzt aus ihren afrikanischen Wintergebieten nach Bayern zurück. Als Lebensraum bevorzugen sie ländliche Gegenden mit Scheunen, Ställen und verwinkelten Gebäuden. Bereits ein gekipptes Fenster ermöglicht den Schwalben das Einfliegen.

Rauchschwalbe | © Tunka Zdenek © Tunka Zdenek
Rauchschwalben benötigen ausreichend Insekten und geeignete Nistplätze.

Allerdings stehen die fliegenden Frühlingsboten gleich doppelt unter Druck: Sie finden immer weniger Insekten und haben mit dem Rückgang geeigneter Nistplätze zu kämpfen. „Rauchschwalben faszinieren den Menschen jeden Sommer mit ihren beeindruckenden Flugmanövern. Gerade Landwirte und Landwirtinnen haben die Chance, dem Artenschutz in der Agrarlandschaft unter die Flügel zu greifen“, sagt unser Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. Der LBV und der Öko-Verband Naturland wollen deshalb in einem Gemeinschaftsprojekt einen langfristigen Beitrag für den Erhalt der Rauchschwalbe leisten. Das wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz

„Der Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt kann nur im Schulterschluss zwischen Naturschutz und Landwirtschaft erfolgreich sein. Deshalb arbeiten Naturland und der LBV schon seit mehreren Jahren eng zusammen und haben mit dem gemeinsam entwickelten Leitfaden Biodiversität eine wichtige Grundlage für die Beratung der Naturland-Betriebe geschaffen. Das Rauchschwalben-Projekt setzt dieses Engagement konsequent fort und nimmt dabei den Schutz einer besonders bedrohten Art in den Fokus“, betont Naturland-Präsident und Landwirt Hubert Heigl.

Abwärtstrend der Rauchschwalbe aufhalten

Rauchschwalbe am Nest mit Jungen | © Dieter Hopf © Dieter Hopf
Rauchschwalbe fütter ihre Jungen am Nest

Der Bestand der Rauschwalbe in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten um 26 Prozent zurückgegangen (Quelle: NABU). Die Art befindet sich auf der Vorwarnliste der Roten Liste Bayerns und Deutschlands. Besonders ihr Brutvorkommen wird als unzureichend eingestuft.

Zugige Offenställe, eingeschränkte Brutmöglichkeiten und wenig Nistmaterial erschweren die Situation für Rauchschwalben. Auch das schwindende Nahrungsangebot und der Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft machen den Vögeln zu schaffen.

Konkrete Maßnahmen, Beratung und Erfolgs-Monitoring

Um die Bedingungen für die Rauchschwalben zu verbessern, setzt das Projekt auf einen Mix aus Beratung, der Umsetzung konkreter Maßnahmen sowie einem Monitoring zur Erfolgskontrolle. So werden auf Naturland-Betrieben Schwalbenwinkel angebracht und Lehmpfützen angelegt, um den Schwalben das Nisten zu erleichtern. Diese und weitere Praxistipps zur Förderung der Nahrungs- und Brutmöglichkeiten sollen in einem Online-Handbuch verfügbar gemacht werden.

Damit diese Praxistipps auch Eingang in die reguläre landwirtschaftlichen Beratung finden, bietet der LBV Schulungen und Online-Seminaren für Naturland-Berater*innen an. In Bayern werden LBV-Naturschützer*innen das Monitoring der Rauchschwalben durchführen, im übrigen Deutschland sowie in Österreich übernehmen die Naturland-Landwirt*innen selbst die Erfassung. Außerdem sind im Laufe des zweijährigen Projekts auch Aktionen zur Information der Öffentlichkeit über die Rauchschwalbe geplant.

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© Ralph Sturm

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