Zum Tag des Wolfes am 30. April 2020

Förderrichtlinie für Herdenschutz endlich auch in Bayern

Ein wichtiger Schritt zum Miteinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf

Wölfe und wir – unser Zusammenleben braucht Wege zum Miteinander, denn seit 20 Jahren ist der Wolf in Deutschland wieder zuhause. In Bayern gibt es mittlerweile vier Regionen mit standorttreuen Wölfen. Ein Förderprogramm für Herdenschutz fehlte bisher.

Porträt von einem Wolf, der seine Nase abschleckt | © Ralph Sturm © Ralph Sturm
Wölfe und wir - das ist untrennbar miteinander verbunden, deshalb brauchen wir Wege zum Miteinander

Der LBV freut sich, dass nun nach einem Jahr bayerischem Aktionsplan Wolf die lange angekündigte Förderrichtlinie zum Herdenschutz veröffentlicht ist.

In der Richtlinie stehen verbindliche, technische Vorgaben für einen funktionsfähigen und damit auch förderbaren Herdenschutz. Die konkreten Angaben geben Sicherheit und beugen falsch angewendetem Herdenschutz vor.

Mit der Förderrichtlinie wird nun auch in Bayern der Herdenschutz mit einer Kostenübernahme von 100 Prozent umfassend gefördert. Ein klares Plus für alle Nutztierhalter*innen.

Förderrichtlinie ist wichtiger Schritt

Porträt von einem Wolf, der frontal in die Kamera schaut | © Rosl Roessner © Rosl Roessner
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft ist notwendig

Die neue Förderrichtlinie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Miteinander von Wolf, Mensch und Nutztier.

Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden müssen nun auch weiterhin vertrauensvoll und konstruktiv zusammenzuarbeiten, um Schadensfälle zu minimieren und ein verträgliches Zusammenleben von Wolf und Tierhalter*innen zu fördern.

Wir hören aus anderen Bundesländern oft von Schäfer*innen, die seit Monaten auf die Bearbeitung ihrer Förderanträge warten. Deshalb erwarten wir von den zuständigen bayerischen Behörden, dass sie ausreichend personelle Kapazitäten zur Verfügung stellen, um Herdenschutzmaßnahmen kompetent und zügig umsetzen zu können.

Födermöglichkeiten nutzen!

Ein Wolf streit durch Herbstlaub | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Wölfe können auf ihren Streifzügen weite Strecken zurücklegen, die Fördergebiete müssen daher stetig angepasst werden

Der LBV appelliert auch an die Tierhalter*innen, die neuen Fördermöglichkeiten zu nutzen und ihre Erfahrungen damit zurückzumelden. Nur gemeinsam können wir den Herdenschutz stetig verbessern. Die beste Förderrichtlinie bringt nichts, wenn sie nicht angewandt wird. Wir appellieren deshalb an die Weidetierhalter*innen, die angebotenen Förderungen auch in Anspruch zu nehmen.

Förderfähiger Herdenschutz ist zunächst in den bekannten Wolfsgebieten im Nationalpark Bayerischer Wald, Veldensteiner Forst, auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und in der Rhön möglich. Tierhalter*innen in Regionen, in denen Wölfe gesichtet werden, können ebenfalls eine Förderung für Herdenschutz beantragen.

Der LBV fordert: Mit der neuen Richtlinie sollten Herdenschutzmaßnahmen auch ereignisbezogen, das heißt bei einem Nachweis außerhalb der bereits festgelegten Wolfsregionen, gefördert werden. So können wir verhindern, dass sich in einem Gebiet neu auftretende Wölfe überhaupt an Schafe oder andere Nutztiere als leichte Beute gewöhnen.

Eine regelmäßige Aktualisierung der Fördergebiete entsprechend dem Auftreten standorttreuer Wölfe muss selbstverständlich sein. Die Förderrichtlinie schließt darüber hinaus keine Gebiete von vornherein aus.

Hintergrund:

Jedes Jahr zum 30. April rufen LBV und sein bundeweiter Partner NABU den Tag des Wolfes aus.

An diesem Datum endet aus wissenschaftlicher Sicht das Wolfsjahr. Im Mai wird der Wolfsnachwuchs geboren, ein neues „Monitoring-Jahr“ beginnt, Damit wird wissenschaftlich dokumentiert, wo und wie viele Tiere aktuell in Deutschland leben.

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© Ralph Sturm

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