Exotische Rosenstare zu Besuch in Bayern

Rosafarbener Star aus Mittelasien macht Urlaub im Freistaat –Bunte Gäste schließen sich Schwärmen heimischer Stare an

Wer derzeit in Bayern in den Himmel blickt und einen Starenschwarm entdeckt, wird mit etwas Glück Zeuge eines rosanen Naturereignisses. Denn die exotischen Rosenstare sind seit kurzem auf Stippvisite im Freistaat. Hier können Sichtungen gemeldet werden!

Einzelner Rosenstar sitzt auf einem Ast | © Mihály Bodnár © Mihály Bodnár
Rosenstar

Allein am 2. Juni wurden laut DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisteninsgesamt) fast 50 Rosenstare in Deutschland gemeldet, der überwiegende Teil davon in Bayern. Vor allem in den Landkreisen Erding, Garmisch-Partenkrichen oder Regensburg hat man aktuell die Chance einen Rosenstar zu sehen. Aus Traunstein und Bad Tölz wurden sogar kleinere Schwärme aus bis zu 15 rosafarbene Stare gemeldet und sicherlich werden noch weitere Nachweise folgen.

Der letzte große Einflug nach Bayern fand 2008 statt, zuletzt wurden vor zwei Jahren einige der bunten Gäste gesichtet. Der Rosenstar ist leicht an seiner namensgebenden rosanen Gefiederfärbung zu erkennen und ein enger Verwandter unseres in Bayern heimischen Stars.

Weil der rosane Vogel nicht gerne allein unterwegs ist, lohnt sich derzeit ein genauer Blick auf Starenschwärme. Mit etwas Glück können im Schwarz der heimischen Stare auch Vögel mit rosanen Farbflecke entdeckt werden. Wir freuen uns über den exotischen Besuch. Wer einen Rosenstar beobachtet, kann diesen melden!

Einflüge des Rosenstares äußerst selten

Zwei Rosenstare auf einem Dach | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück

Normalerweise brütet der Rosenstar in den Steppen, Halbwüsten und Wüsten Mittelasiens und Südosteuropas. Die Vögel kommen derzeit über Bulgarien und Ungarn zu uns und ziehen über Bayern und Mittel- und Westeuropa Richtung Norden.

Der Besuch der Rosenstare ist wahrscheinlich einem vorübergehenden Nahrungsmangel in ihrem eigentlichen Brutgebiet geschuldet. Wer einen Rosenstar in Bayern entdeckt, dem gelingt eine besonders seltene Beobachtung. Nur äußerst selten gibt es Einflüge von Rosenstaren weit westlich ihres eigentlichen Verbreitungsgebiets bis nach Mittel- oder sogar Westeuropa.

Ihr Besuch wird deshalb auch nicht lange dauern, da es unwahrscheinlich ist, dass die Tiere soweit westlich ihres eigentlichen Brutgebiets bleiben. Der Grund für die weite Reise während der Brutzeit ist noch nicht vollständig geklärt. Die weiträumigen Bewegungen der Rosenstare innerhalb ihres asiatischen Verbreitungsgebiets werden jedoch mit dem Vorkommen von Heuschreckenschwärmen in Verbindung gebracht, einer wichtigen Nahrungsquelle der Vögel.

Rosenstare häufig mit heimischen Staren unterwegs

Dutzende Stare sitzen auf jungen Bäumen, die Blätter färben sich schon bunt | © Rosl Rößner © Rosl Rößner
Ein genauer Blick lohnt sich: Rosenstare sind häufig mit unseren heimischen Staren unterwegs

Wie die bayerischen Stare sind auch die Besucher aus dem Osten nicht gerne allein unterwegs. So sind Rosenstare in kleinen Gruppen oder als Einzeltiere oft zusammen mit dem europäischen Star zu beobachten.

Gemeinsam mit seinem engen Verwandten, fliegt der Rosenstar dann zum Beispiel im futtersuchenden Starenschwarm.

Aktuell können Naturfreund*innen besonders in der Nähe von Kirschbäumen oder an gemeinsamen Schlafplätzen fündig werden.

Die Unterscheidung der beiden Stare ist dabei recht einfach: Rosenstare sind gut an ihrem rosanen Bauch, Rücken und Schnabel von unseren heimischen Staren zu unterscheiden, die überwiegend dunkel gefärbt mit gelbem Schnabel sind.

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© Ralph Sturm

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