Konsequente Umsetzung des EU-Naturschutzes

Gemeinsame Forderung des LBV und BJV

Aufgrund eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland ist zu erwarten, dass die Bayerische Staatsregierung in Kürze die dringend erforderliche FFH-Verordnung zur Umsetzung der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie für die bayerischen Natura-2000-Gebiete verabschieden wird. Vor kurzem hatten sich bereits sowohl die Umweltminister aller 28 Mitgliedstaaten als auch eine sehr große Mehrheit des Europäischen Parlaments für den Erhalt der Richtlinien ausgesprochen. Über eine halbe Million EU-Bürger tat dies zuvor ebenso im Rahmen einer Online-Befragung.

Zwei Eisvögel auf Ästen | © Carl-Peter Herbolzheimer © Carl-Peter Herbolzheimer

BJV und LBV begrüßen diese eindeutigen Bekenntnisse und fordern deshalb gemeinsam EU-Umweltkommissar Vella und die gesamte bayerische Staatsregierung gleichermaßen auf, zügig für eine konsequentere Umsetzung der Richtlinien zu sorgen.

Im vergangenen Sommer hatte die EU-Kommission eine Online-Befragung durchgeführt, um von Bürgern und Interessensverbänden zu erfahren, wie sie den Erfolg und die Bedeutung der EU-Naturschutzrichtlinien bewerten. Die EU-weite Beteiligung war so groß wie noch nie bei einer derartigen öffentlichen Befragung. Dabei sprach sich eine überwältigende Mehrheit der über 550.000 Bürger klar für den Erhalt der Richtlinien, eine bessere finanzielle Ausstattung und eine konsequentere Umsetzung von Natura 2000 aus.

Da jedoch aktuell z.B. auch das Aktionsbündnis Forum Natur, das durch den Deutschen Bauernverband und den Deutschen Jagdverband getragen wird, Änderungen der Richtlinien fordert, stellen BJV und LBV klar, dass beide bayerischen Verbände gemeinsam für den Erhalt der Richtlinien in ihrem derzeitigen Zuschnitt eintreten. Dies geschieht auch ganz im Sinne ihrer beiden europäischen Dachverbände BirdLife International und FACE (Europ. Jägervereinigung). Es dürfen weder Gebiete aus dem Netz Natura 2000 herausgeschnitten werden, noch sollen Arten einen schwächeren Schutzstatus erhalten. Selbst wenn dynamische natürliche Prozesse zu Veränderungen in einzelnen Gebieten oder in regionalen Populationen einzelner Arten führen, lassen die bestehenden Richtlinien ohnehin genügend Spielraum, um darauf zu reagieren.

Deshalb betonen die beiden bayerischen Verbände ihre gemeinsame Forderung: 

"Wir fordern EU-Umweltkommissar Karmenu Vella auf, sich angesichts der klaren europaweiten Zustimmung zu Natura 2000 nun wieder aktiv um die Sicherung der Biodiversität zu kümmern. In Bayern brauchen wir dringend Maßnahmen gegen den Rückgang der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft. Hierzu kann die bayerische Staatsregierung durch die Bereitstellung ausreichender finanzieller und personeller Ressourcen zur Umsetzung der FFH- und Vogelschutzrichtlinien einen wichtigen Beitrag leisten", so Prof. Jürgen Vocke, Präsident des Landesjagdverbandes.

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© Ralph Sturm

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