Erstes Zwischenfazit bei der Stunde der Gartenvögel 2022

Spatz fliegt wieder an die Spitze – weniger Schwalben, mehr Mauersegler als im Vorjahr

Eine erste Zwischenbilanz der bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" zeigt, dass die Sommerboten Rauch- und Mehlschwalbe bisher weniger häufig gemeldet wurden als im Vorjahr. Die ebenfalls erst kürzlich in den Freistaat zurückgekehrten Mauersegler wurden dagegen häufiger gesichtet. Bis Sonntagnachmittag meldeten über 3.800 Menschen in Bayern ihre an diesem sonnigen Wochenende gezählten Vögel im Garten, Park oder auf dem Balkon an uns. Am heutigen Sonntag kann noch mitgezählt werden!

Sieben Mauersegler fliegen im Schwarm am Himmel | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Mauersegler wurden uns häufiger gemeldet als noch im letzten Jahr

Alle drei Zugvogelarten kämpfen mit dem Rückgang der Insekten und fehlenden Nistmöglichkeiten an Gebäuden. Dass dieses Jahr mehr Mauersegler gemeldet wurden, liegt vielleicht auch an ihren auffälligen, leicht zu erkennenden ‚srii-srii"-Rufen, während die Schwalben eher unauffälliger sind.

Beobachtungen vom Wochenende können Sie noch bis zum 23. Mai per Post, Fax oder am besten online melden.

Amsel in neun von zehn Gärten gesehen

Amsel im Flug | © John Mihopulos © John Mihopulos
Die am weitesten verbreitete Vogelart in den bayerischen Gärten ist wie in vergangenen Jahren die Amsel

Mit knapp 30 Vögel pro Garten meldeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisher etwas weniger Vögel pro Garten als in den Vorjahren. Der Trend ist für fast alle Vogelarten der Top 10 im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibend oder leicht negativ. Nur der Mauersegler, hat einen eindeutig positiven Trend.

Die am weitesten verbreitete Vogelart in den bayerischen Gärten ist wie in vergangenen Jahren die Amsel, gefolgt von der Kohlmeise. Während die Kohlmeise in acht von zehn Gärten dem LBV gemeldet wurde, war die Amsel sogar in neun von zehn Gärten zu Besuch.

Der Haussperling oder Spatz nimmt in dieser Reihenfolge mit sieben von zehn Gärten den dritten Platz ein. Er hält damit sein gutes Ergebnis vom letzten Jahr.

Besondere Beobachtungen: Kuckuck und Wiedehopf

Wiedehopf auf Dach | © F. und M. Brenzinger © F. und M. Brenzinger
Der Wiedehopf - Vogel des Jahres 2022 - kann auf seinem Zug überall auftauchen

Bisher erreichten uns bereits mehr als 160 Kuckuck-Meldungen in Bayern. Das schöne Wetter lässt den Kuckuck vermehrt rufen, um sein Revier abzugrenzen und Weibchen anzulocken. Wann haben Sie Ihren ersten Kuckucksruf des Jahres gehört? Diesen können Sie mit genauer Datumsangabe auch hier melden

Auch drei Wiedehopfe, Vogel des Jahres 2022, flatterten in Schwaben (2) und dem westlichen Oberbayern (1) in die bisherigen Meldungen. Obwohl sein eigentlicher Lebensraum offene Landschaften, wie beispielsweise Streuobstwiesen, sind, macht der unverkennbare Vogel mit dem langen Schnabel und der Federhaube auf seinem Zug nach Norden mit etwas Glück kurz Station in unseren Gärten.

Die vorläufige Top 10

Haussperling sitzt auf einem Stein | © Christoph Moning © Christoph Moning
Der Haussperling führt die Top 10 an

Der Haussperling führt die Liste der häufigsten Gartenvögel 2022, wie in den vergangenen Jahren, an. Bis Sonntagnachmittag baute der Spatz seinen Vorsprung zu Amsel (2.) und Star (3.) weiter aus. Spannend bleibt weiterhin, ob der Star seinen Platz vor Feldsperling (4.) und Kohlmeise (5.) verteidigen kann. Alle drei Vogelarten liegen nur jeweils wenige hundert Individuen auseinander.

Die Blaumeise (6.) hält ihr Niveau vom Vorjahr und lässt damit hoffen, dass sie sich wieder erholt und dieses Jahr kein großflächiges Meisensterben durch das Bakterium Suttonella ornithocola stattfindet. Auf Platz 7 landet die Elster, gefolgt von Mauersegler (8.) und Mehlschwalbe (9.). Der Grünfink rundet die vorläufige Top 10 ab. Bisher ist er mit knapp einem Vogel pro Garten so häufig wie im letzten Jahr gesichtet worden.

Das Endergebnis der Stunde der Gartenvögel 2022 mit einer ausführlicheren Auswertung wird Ende Mai/Anfang Juni bekanntgegeben, wenn auch alle postalischen Meldungen eingegeben sind und die LBV-Artenschützer*innen die Daten final ausgewertet haben.

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© Ralph Sturm

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