Erstes Nationales Naturmonument in Bayern: Die Natur muss im Zentrum stehen

Zur Einweihung an der Weltenburger Enge

"Wir begrüßen die Schaffung des ersten Nationalen Naturmonuments in Bayern, wir halten das Gebiet jedoch für deutlich zu klein“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Erst wenn auch das Umfeld für die Natur massiv aufgewertet wird, ist das Nationale Naturmonument ein Gewinn“, erklärt Schäffer weiter. Entscheidend dafür ist vor allem die angekündigte Novellierung der beiden Naturschutzgebiete Weltenburger Enge und Hirschberg. Positiv zu sehen ist die mit dem Naturmonument verbundene Schaffung neuer Stellen für den Naturschutz.

Felsen Weltenburger Enge | © Christian Stierstorfer © Christian Stierstorfer

Die Weltenburger Enge wird das erste Nationale Naturmonument (NNM) in Bayern. Dieser begrüßenswerte Schritt seitens der Bayerischen Staatsregierung kann für die fantastische Natur im und rund um den berühmten Donaudurchbruch bei Kelheim eine große Chance sein.

Entscheidend ist für uns aber nicht nur die konsequente Umsetzung der Verordnung des Naturmonuments, sondern auch die naturschutzfachliche Aufwertung der Gebiete in dessen Umfeld. „Das erste Nationale Naturmonument Bayerns ist integraler Bestandteil eines bereits existierenden Schutzgebietssystems. Wenn es gelingt, auf all diesen Flächen den Naturschutz substanziell voranzubringen, kann das Naturmonument ein echter Gewinn für Mensch und Natur werden“, betont Schäffer

Verordnung für sich allein bringt keine wesentlichen Verbesserungen für den Naturschutz

Nationales Naturmonument Bayern mit Abt. Freihart, Landrat Neumeyer, Thorsten Glauber, Markus Söder, Michaela Kaniber, Hartmann | © Christian Stierstorfer © Christian Stierstorfer
Einweihung Nationales Naturmonument Bayern mit Abt. Freihart, Landrat Neumeyer, Umweltminister Thorsten Glauber, Ministerpräsident Markus Söder, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Hartmann

In diversen Stellungnahmen zu den Verordnungsentwürfen haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fläche des NNM mit gut 195 Hektar deutlich zu klein ist. Dies gilt sowohl für die naturschutzfachlichen Zielsetzungen als auch für die von der Ausweisung des ersten bayerischen Nationalen Naturmonuments zu erwartenden Signalwirkung.

„Der LBV sieht die Wirksamkeit und den Mehrwert für den Naturschutz erst gegeben, wenn die Novellierung der Verordnungen der Naturschutzgebiete im Umfeld entscheidende Verbesserungen mit sich bringt. Die Verordnung für das Nationale Naturmonument für sich allein bringt keine wesentlichen Verbesserungen für den Naturschutz in der Fläche.“

Die Ausweisung des ersten bayerischen Nationalen Naturmonuments kann also für den Naturschutz durchaus ein Gewinn sein, wenn es integraler Bestandteil der bestehenden Naturschutzgebiete ist, für die wir eine naturschutzfachlich hochwertige, neue Verordnung fordern.

„Das Thema Naturwälder muss dabei eine zentrale Rolle spielen. Die nutzungsfeien Flächen müssen erheblich ausgeweitet werden. Derzeit ist die normale forstliche Nutzung in weiten Bereichen der Naturschutzgebiete noch erlaubt.“

Langfristiges Monitoring notwendig

Felsen Weltenburger Enge | © Peter Bria © Peter Bria

Eine konkrete und anzuerkennende Verbesserung ist die Einrichtung einer eigenen Verwaltung. Wir fordern jedoch, dass die zusätzlichen Stellen die Verbesserung des Naturschutzes in der Fläche als vordringliches Aufgabenfeld haben müssen. Wir bestehen zudem darauf, das Erreichen der Erhaltungsziele in diesem Gebiet mit einem gezielten und langfristigen Monitoring zu sichern.

Mit Sorge sehen wir die zahlreichen skeptischen oder gar ablehnenden Stellungnahmen und Kommentare verschiedener Nutzergruppen, die Einschränkungen durch das Nationale Naturmonument fürchten.

Dazu der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer: „In einer Zeit mit fast täglichen neuen Hiobsbotschaften über den Zustand unserer Natur sollten sich eigentlich alle freuen, wenn die Bayerische Staatsregierung zusammen mit der Regierung von Niederbayern in der Weltenburger Enge Verbesserungen für unsere heimatliche Natur anstrebt. Es befremdet sehr, wenn stattdessen ständig die Furcht vor Einschränkungen jedweder Art geschürt wird.“

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© Ralph Sturm

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