Erste Wiedehopfe in Bayern gesichtet

Aktuelle Beobachtungen dem LBV melden – Vogel des Jahres 2022 kann derzeit auch in bayerischen Gärten auftauchen

Mit dem beginnenden Frühling kehrt auch der Vogel des Jahres 2022 aus seinem Winterquartier in Afrika nach Mitteleuropa zurück. Die ersten Meldungen von Wiedehopfen sind bereits bei uns eingegangen.

Wiedehopf | © LBV © LBV
Der Wiedehopf wurde bereits in Oberbayern gesichtet.

Der Wiedehopf in Bayern

In Bayern ist der etwa spechtgroße orangeschwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel sehr selten und vom Aussterben bedroht. Trotzdem lassen sich durchziehende Wiedehopfe im April und Mai auch im Freistaat immer wieder beobachten. Auf ihrem Zug durch Bayern in ihre Brutgebiete ist alles möglich. Der Wiedehopf kann derzeit auch völlig unerwartet eine kurze Pause in unseren Hausgärten einlegen. Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, kann seine Beobachtungen melden unter www.lbv.de/wiedehopf-melden.

Wichtige Fragen für die Meldung

Wiedehopf | © Markus Glaessel © Markus Glaessel
Wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühlt, ertönt sein unverkennbar dumpfer ‚hup-hup-hup‘-Ruf, um ein Weibchen anzulocken.

Bei den Meldungen interessieren die Vogelschützer*innen vor allem die fünf wichtigen „W“s: Wer hat wie viele Wiedehopfe wann und wo beobachtet und was haben die Vögel gemacht? Für uns ist es wichtig zu wissen, ob der Wiedehopf ruft und eventuell länger als einen Tag am selben Ort verweilt. Denn nur wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühlt, ertönt sein unverkennbar dumpfer ‚hup-hup-hup‘-Ruf, um ein Weibchen anzulocken.

Meldungen der letzten Jahre

Im letzten Jahr wurden uns etwa 600 Wiedehopf-Sichtungen gemeldet, 2020 waren es sogar fast 1.000. Auf ähnliche Zahlen hoffen wir natürlich auch in diesem Jahr, in dem der Wiedehopf als Vogel des Jahres ja sogar einen gewissen Prominentenstatus genießt. Ein Großteil der beobachteten Vögel wird bei uns allerdings nur eine kurze Rast einlegen und dann weiter in die Brutgebiete zum Beispiel in Sachsen-Anhalt und Brandenburg ziehen. In Bayern gibt es aktuell nur vereinzelte Bruten und keine stabile Population. Doch es gibt Hoffnung: Wenn ein Wiedehopfpaar erst einmal bei uns gebrütet hat, stehen die Chancen gut, dass sie auch im Folgejahr wiederkommen.

LBV-Kreisgruppen setzen sich ein

Wiedehopfnistkasten | © Peter Bria © Peter Bria
Um den Wiedehopf in Bayern einen attraktiven Lebensraum zu bieten, werden von unseren Kreisgruppen Nistkästen aufgehängt.

In den letzten Jahren häufen sich die Beobachtungen durchziehender Wiedehopfe. Um die Brutchancen zu erhöhen und einige der Vögel zum Bleiben zu überreden, haben unser Kreisgruppen mittlerweile mehrere hundert Nistkästen gebaut und aufgehängt. Schwerpunkte sind Mittel- und Mainfranken. Für das dauerhafte Überleben des Vogels des Jahres wird es darauf ankommen, dass das Zusammenspiel von Lebensraum und Nahrung, verbunden mit einem guten Höhlenangebot an störungsfreien Brutplätzen gelingt. Ein idealer Lebensraum für den Wiedehopf ist zum Beispiel eine giftfreie, extensiv bewirtschaftete Streuobstwiese mit vielen, großen Insekten und einem guten Höhlenangebot, gerne auch in Form von Nistkästen.

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© Ralph Sturm

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