Erste Ergebnisse zum Projekt "Alpensteinbock in Bayern"

Die meisten Tiere in Schutzzone C des Bayerischen Alpenplans dokumentiert

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Beteiligung am Bürgerforscher-Projekt Alpensteinbock in Bayern höher ist als erwartet. Innerhalb der ersten drei Monate gingen 322 Meldungen ein. Dabei sichteten Wanderer Alpensteinböcke in den unterschiedlichsten Gebieten zwischen den Allgäuer Hochalpen und Berchtesgaden.

Steinbock und Wanderer | © Henning Werth © Henning Werth
Wanderer sichteten Alpensteinböcke in den unterschiedlichsten Gebieten zwischen den Allgäuer Hochalpen und Berchtesgaden

Uns wurden 803 männliche und 275 weibliche Tiere, sowie 189 Jungtiere gemeldet. Bei 867 weiteren Steinböcken konnte Geschlecht und Alter nicht zweifelsfrei angeben werden“, erklärt LBV-Projektleiter Henning Werth. Besonders wertvoll für die Arbeit der Naturschützer waren die Meldungen von Jungtieren. Die Beobachtungen aus dem gemeinsamen Citizen-Science-Projekt bilden darüber hinaus eine sehr gute Ergänzung zu den aktuellen Steinbock-Zählungen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums.

Alpensteinböcke sollten in Zukunft vor Erschließungsmaßnahmen jeglicher Art geschützt werden

Steinbockmännchen | © Henning Werth © Henning Werth

Die seit dem Projektstart Mitte August bis zum 1. Dezember durch Wanderer eingegangenen Steinbock-Meldungen lassen drei Hauptvorkommen in den Bayerischen Alpen erkennen: Allgäuer Alpen, Benediktenwand und Nationalpark Berchtesgaden. Dabei ließen sich wiederum in den Allgäuer Hochalpen sowie im Nationalpark Berchtesgaden jeweils zwei Teilgebiete abgrenzen. Außerdem wurden aus drei weiteren Gebieten im Ammergebirge, Karwendel und Brünnstein Beobachtungen gemeldet. „Diese vermitteln zwar den Eindruck eines niedrigen Bestands, es sind aber die ersten Steinbock-Nachweise von vor kurzem erfolgten Neuansiedlungen, deren weitere Entwicklung sehr spannend zu beobachten sein wird“, so Henning Werth.

Die deutliche Mehrheit der Steinbock-Sichtungen wurde in der Schutzzone C des Bayerischen Alpenplans dokumentiert. „Deshalb sollten Alpensteinböcke in Zukunft auch vor Erschließungsmaßnahmen jeglicher Art geschützt werden“, mahnt Werth in Anspielung auf die jüngst beschlossene Änderung des Alpenplans durch die Bayerische Staatsregierung.

Projekt wird auch im Jahr 2017 fortgesetzt

Viele Wanderer reichten zusätzlich zu ihren Meldungen zahlreiche beeindruckende Fotos ein. „Diese ermöglichten uns in vielen Fällen eine nachträgliche Alters- und Geschlechtsbestimmung und in einzelnen Fällen ließen sich sogar individuelle Merkmale der Tiere erkennen“, so Henning Werth. Seit dem 19. August rufen LBV, BJV, sowie BaySF und BBB naturinteressierte Wanderer dazu auf, Steinbock-Sichtungen in den bayerischen Alpen zu melden. Hierzu liegen auf ausgewählten Hütten, sowie an Touristeninformationen Meldeplakate und –hinweise aus. Die Beobachtungen können vor Ort oder im Internet unter www.lbv.de/steinbock abgegeben werden.

Die vier beteiligten Projektpartner einigten sich darauf, das Projekt 2017 auch fortzusetzen. Dann soll ein verstärktes Augenmerk speziell auf die Gebiete im Ammergebirge, Karwendel und Brünnsteingebiet gerichtet werden. Darüber hinaus werden eine intensivere Zusammenarbeit und ein Austausch mit dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium angestrebt.

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© Ralph Sturm

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