Endergebnis Kuckuck-Meldung 2018
Knapp 7.000 mal haben uns Naturfreunde heuer ihren ersten Kuckuck gemeldet. Das waren ca. 20 % mehr als im Vorjahr. Damit wurden die Datengrundlagen des Bürgerforscher-Projekts gefestigt.

Der allererste Kuckuck wurde in Bergen südlich von Traunstein am 25.03.18 gemeldet. Während Augsburg bereits am 30. März einen der Vögel begrüßte, hörten die Münchner ihren ersten „Kuckuck“ erst am 07. April im Englischen Garten. Nürnberg war mit dem 14.04. eher spät dran. Die meisten Einzelmeldungen haben wir aus den Regionen Ammersee und Starnberger See bekommen.
Detailgenaue Ergebnisse finden Sie unter www.lbv.de/kuckuck. Wir haben die Karte überarbeitet, so dass Sie jetzt den Ort jeder einzelnen Meldung mit Meldedatum sehen können. So können Sie selbst nachschauen, wann der Kuckuck zu Ihnen nach Hause gekommen ist. Wir hoffen, Ihnen damit einen noch besseren Service zu bieten.
Der Kuckuck - ein Insektenfresser

Doch unser Projekt ist keine Spielerei, sondern hat einen wichtigen Hintergrund: Wenn der Kuckuck im Frühjahr aus dem Winterquartier zurückkehrt, brüten viele Singvögel bereits. Dazu zählen in Feuchtgebieten oft Rohrsänger, in Wäldern Stelzen, Pieper, Heckenbraunellen, Grasmücken, Rotkehlchen oder Zaunkönige. Eine Voraussetzung bringen sie alle mit: Sie ernähren ihre eigenen Jungen mit Insekten und können auch einen jungen Kuckuck mit der für ihn geeigneten Nahrung versorgen.
Es muss jedoch genügend Wirtsvögel geben, denn ein Kuckuckweibchen muss zwölf und mehr Eier legen, um die Art auf Dauer zu erhalten. Die Weibchen sind dabei stark auf einen Wirt geprägt. Denn wenn ihr Ei nicht in Größe, Färbung und Musterung den Wirtsvogeleiern angepasst ist, werfen diese es wieder aus dem Nest. Der junge Kuckuck zeigt seinen enormen Hunger durch Aufsperren seines großen Schnabels. Damit reagiert er instinktiv auf Berührungen oder Geräusche. Der leuchtend gefärbte Rachen ist wiederum auch Reiz für die fütternden Stiefeltern. Die Fütterung mit Insekten lässt die Jungkuckucke schnell heranwachsen. Sie verlassen nach zwei Wochen das Nest und sind nach drei bis vier Wochen schon selbständig.
Der Kuckuck steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste. In Bayern geht die Anzahl der Kuckucke zurück. Eine Ursache dafür ist, dass auch die Wirtsvögel wie Rohrsänger seltener werden. Denn unsere bayerische Landschaft verändert sich immer mehr: Riesige Maisfelder, große Baumaßnahmen und die industrielle Landwirtschaft sind nur einige Schlagworte. Hinzu kommt der Pestizideeinsatz, der maßgeblich verantwortlich für das Insektensterben ist. Auch der Kuckuck selbst leidet als Insektenfresser zunehmend unter dem Insektenschwund.
Insektensommer
Der Kuckuck hat also mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen. Das Bürgerforscher-Projekt, an dem Sie mit Ihrer Meldung teilgenommen haben, gibt uns wichtige Erkenntnisse über Aufenthaltsort und Rückkehr der einzigartigen Insektenfresser. Weil die Nahrungsgrundlage dabei eine wichtige Rolle spielt, machen Sie doch auch bei unserer neuen Mitmach-Aktion „Insektensommer“ vom 03. bis 12. August 2018 mit. Hier wollen wir wissen, was und wer in Ihrem Garten summt: www.lbv.de/insektensommer
