Weihnachtsgeschenk für Bayerns Natur

Mit der Einrichtung von weiteren Naturwäldern im Staatswald setzt die Regierung einen Teil des neuen Artenschutzgesetzes um

Der LBV begrüßt die Ankündigung von Staatsministerin Michaela Kaniber, weitere 58.000 Hektar Staatswald rechtsverbindlich aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und dort Natur Natur sein zu lassen: „Wir sind begeistert. Das ist ein echtes Weihnachtsgeschenk fürs Bayerns Natur“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Mit zehn Prozent nutzungsfreier Wälder auf Staatsgrund gehört Bayern in diesem Bereich nun zur Spitze in Deutschland.“

Bergwald in der Rhön | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer
Der LBV setzt sich als Naturschutzverband bereits seit Jahrzehnten für das nun erreichte Ziel von zehn Prozent nutzungsfreier Flächen im Staatswald ein

Damit setzt die Staatsregierung ihre Ankündigung für mehr Naturschutz im Staatswald konkret um, die ein Ergebnis des Runden Tisches für mehr Artenvielfalt war. Bislang gab es dazu nur Absichtserklärungen zur im Sommer gemeldeten Ausweisung der 6.000 Hektar hochwertiger Donauwälder.

„Das Volksbegehren trägt Früchte. Durch diesen Schritt erfüllt die Staatsregierung einen Teil der Beschlüsse, die im Begleitgesetz zum Volksbegehren für mehr Artenvielfalt angekündigt wurde. Der Grundstein für die Ausweisung der Naturwälder wurde also durch das erfolgreiche Volksbegehren gelegt“, freut sich Norbert Schäffer.

Der LBV setzt sich als Naturschutzverband bereits seit Jahrzehnten für das nun erreichte Ziel von zehn Prozent nutzungsfreier Flächen im Staatswald ein.

Insbesondere alte, sogenannte Klasse-1-Wälder, erhalten rechtsverbindlichen Schutz

Viele der Waldflächen, die nun einen verbindlichen Rechtsstatus als Naturwälder erhalten, waren von den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) schon vorher aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen worden. So erhalten jetzt jedoch insbesondere die alten, sogenannten Klasse-1-Wälder einen rechtsverbindlichen Schutz, der vorher nur durch eine Art Selbstverpflichtung der BaySF gegeben war.

Aber es gibt auch bislang forstwirtschaftlich genutzte Flächen, die nun aus der Nutzung genommen und gezielt der Natur überlassen werden. So begrüßt der LBV insbesondere die Ausweisung größerer Wälder wie zum Beispiel um die Basilika Vierzehnheiligen oder längs der Iller.

„Auch die neu gewonnene Nutzungsfreiheit von Wäldern im Ammergebirge, welches einen europäischen Schutzstatus als FFH- und Vogelschutzgebiet hat und als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, bedeutet eine neue Qualität für diese Gebiete“, so der LBV-Vorsitzende.

Weitere Großschutzgebiete fehlen noch

Der LBV legt großen Wert darauf, dass wichtige naturschutzfachliche Erhaltungsziele bei der Ausweisung von Naturwäldern im Vordergrund zu stehen haben.

Viele Arten benötigen ausgedehnte Lebensräume. Noch gibt es in Bayern viele Laubwälder im Flachland und in den Mittelgebirgen ohne ausreichend große Schutzflächen. Deshalb fordert der LBV bei aller Freude über die neuen Schutzgebiete die Staatsregierung dazu auf, insbesondere in Spessart und Steigerwald bei der Ausweisung zusammenhängender nutzungsfreier Naturwälder weitere Anstrengungen zu unternehmen.

Zurück

© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz