Einflug von Rosenstaren in Bayern

Rosafarbener Star macht Urlaub im Freistaat – Letzter Einflug mehr als 15 Jahre her

An einigen Orten in Bayern können Naturfreunde im Moment Zeuge eines ganz besonderen Naturereignisses werden. Denn das erste Mal seit 2002 findet derzeit wieder ein großer Einflug von Rosenstaren nach Mittel- und Westeuropa statt. Aktuell halten sich tausende der farbenprächtigen Vögel vor allem in Italien und Ungarn auf. Auch aus Südbayern sind bereits mehrere Sichtungen einzelner Vögel bekannt.

Zwei Rosenstare auf einem Dach | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück
Der Verwandte vom Vogel des Jahres 2018 - dem Star - ist leicht am rosa Gefieder erkennbar

Der Rosenstar ist leicht an seiner namensgebenden rosanen Gefiederfärbung zu erkennen und ein enger Verwandter unseres in Bayern heimischen Stars. Da der rosane Vogel nicht gerne alleine unterwegs ist, lohnt sich derzeit ein genauer Blick auf Starenschwärme vor allem in der Nähe von Kirschbäumen.

Sein Besuch ist wahrscheinlich einem vorübergehenden Nahrungsmangel in seinem eigentlichen Brutgebiet geschuldet. Wir freuen uns über diesen exotischen Besuch gerade auch weil der europäische Star Vogel des Jahres 2018 ist. Beobachtungen von Rosenstaren können uns gern gemeldet werden!

Rosentstare zusammen mit europäischen Staren unterwegs

Einzelner Rosenstar sitzt auf einem Ast | © Mihály Bodnár © Mihály Bodnár

Wer einen Rosenstar in Bayern entdeckt, dem gelingt eine besonders seltene Beobachtung. Normalerweise brütet der Rosenstar in den Steppen, Halbwüsten und Wüsten Mittelasiens und Südosteuropas. Nur äußerst selten gibt es Einflüge von Rosenstaren weit westlich ihres eigentlichen Verbreitungsgebiets bis nach Mittel- oder sogar Westeuropa. Ihr Besuch wird deshalb auch nicht lange dauern, da es unwahrscheinlich ist, dass die Tiere soweit westlich ihres eigentlichen Brutgebiets bleiben.

Der Grund für die weite Reise während der Brutzeit ist noch nicht vollständig geklärt. Die weiträumigen Bewegungen der Rosenstare innerhalb ihres asiatischen Verbreitungsgebiets werden jedoch mit dem Vorkommen von Heuschreckenschwärmen in Verbindung gebracht, einer wichtigen Nahrungsquelle der Vögel.

Wie die bayerischen Stare sind auch die Besucher aus dem Süden nicht gerne alleine unterwegs. So sind Rosenstare in kleinen Gruppen oder als Einzeltiere oft zusammen mit dem europäischen Star zu beobachten. Gemeinsam mit seinem engen Verwandten, Vogel des Jahres 2018, fliegt der Rosenstar dann zum Beispiel im futtersuchenden Starenschwarm.

Aktuell können Naturfreunde besonders in der Nähe von Kirschbäumen oder an gemeinsamen Schlafplätzen fündig werden. Die Unterscheidung der beiden Stare ist dabei recht einfach: Rosenstare sind gut an ihrem rosanen Bauch, Rücken und Schnabel von unseren heimischen Staren zu unterscheiden, die überwiegend dunkel gefärbt mit gelbem Schnabel sind.

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© Ralph Sturm

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