Eine Pionierin für den Wald von morgen: LBV freut sich über die Zitterpappel als Baum des Jahres
Pressestatement des LBV-Waldreferenten Dr. Christian Stierstorfer zur Verkündung der Zitterpappel als Baum des Jahres 2026
© Marcus Bosch
LBV-Waldreferent Dr. Christian Stierstorfer:
„Der LBV freut sich über die Wahl der Zitterpappel, auch bekannt als Espe oder Aspe, zum Baum des Jahres. Die Art ist eine sogenannte Pionier-Baumart, die sich auf freien Flächen zusammen mit Birken als erste ansiedelt. Das ist insbesondere dort enorm wichtig, wo großflächig Baumbestände beispielsweise durch den Borkenkäfer abgestorben sind. Mit der Aspe hält die Natur eine perfekte Art für die Wiederbewaldung bereit. Im Schutz der aufkommenden Pappeln und Birken können sich nach und nach auch weitere Baumarten, die schattige Standortsbedingungen brauchen, ansiedeln – darunter zum Beispiel die Buche. Das alles bietet die Natur zum Nulltarif.“
„Für die Artenvielfalt sind Zitterpappeln ebenfalls ein Gewinn: In einem vom LBV initiierten Forschungsprojekt zum Insektenreichtum an Zitterpappeln wurden zum Beispiel 167 Schwebfliegenarten in Beständen dieser Baumart festgestellt. Das ist ein Drittel des bayerischen Gesamtartenspektrums dieser Insektengruppe. Das Totholz der Zitterpappel wird zudem von zahlreichen Käfern genutzt, deren Larven sich darin entwickeln. Auch bei Spechten ist das Holz der Aspe beliebt, da sich darin leicht Höhlen bauen lassen.“