Ein erster Schritt in die richtige Richtung

Naturland und LBV zur GAP-Beschlüssen der Agrarminister:innen – Brief an Klöckner

"Ein erster Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen“: so kommentieren Naturland und der LBV die Beschlüsse der Agrarminister*innenkonferenz (AMK) vom vergangenen Freitag. Nach den völlig unzureichenden Vorschlägen der Bundesregierung von vor zwei Wochen, haben die Bundesländer das Ruder gerade noch einmal herumgerissen. Die Beschlüsse bleiben zwar noch immer hinter dem Notwendigen zurück, bedeuten aber immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Status quo.

Da nun insgesamt mehr Geld für Umweltleistungen zur Verfügung stehe, gebe es in der Kombination der Maßnahmen aus erster und zweiter Säule die Chance, dem Ziel der Bundesregierung von 20 Prozent Öko-Landbau bis 2030 zumindest näher zu kommen.

Rosinenpickerei bei Umweltmaßnahmen bedroht Umweltziele der GAP

Die einjährigen Eco-Schemes sind ein wichtiges zusätzliches Instrument der neuen GAP für mehr Artenvielfalt. Deshalb ist es gut, dass hierfür ein Budget von 25 Prozent in der ersten Säule vorgesehen ist. Eine wichtige Agrarumweltmaßnahme bleibt der Öko-Landbau, der mit seinem mehrjährigen Systemansatz langfristig und auf der gesamten Fläche umwelt-, insekten- und klimafreundlich wirkt.

Deshalb muss bei der Ausgestaltung der Förderung in der zweiten Säule der Öko-Landbau angemessen berücksichtigt werden.

Wenn eine geschickte Auswahl verschiedener kurzfristiger Einzelmaßnahmen für konventionelle Betriebe finanziell attraktiver ist als die Umstellung auf Öko-Landbau, dann werden sie im Zweifel auch nicht umstellen. Deshalb muss eine solche Rosinenpickerei verhindert werden. Sonst werden nicht nur die Ausbauziele für den Öko-Landbau verfehlt, sondern auch die Umweltziele der GAP und des Green Deals der EU-Kommission insgesamt.

Brief an Klöckner – 2.700 Unterschriften für mehr Artenvielfalt

"Die Richtung stimmt, nun kommt es darauf an, dass der eingeschlagene Weg auch konsequent im Sinne von Umwelt und Artenvielfalt beschritten wird“, schreiben die beiden Verbandsvorsitzenden Dr. Norbert Schäffer und Hubert Heigl deshalb am Mittwoch in einem gemeinsamen Brief an Klöckner.

Darin verweisen LBV und Naturland zugleich auf das Ergebnis gemeinsamen bundesweiten Kampagne #wirlebenArtenvielfalt von Naturland und LBV. Rund 2.700 Menschen hatten sich im Rahmen der Kampagne über die Webseite mit einer E-Mail an Klöckner gewandt und einem echten Systemwechsel bei der GAP im Sinne von Umwelt, Artenvielfalt und einer bäuerlichen Landwirtschaft gefordert.

In dem Brief fordern die beiden Verbandsvorsitzenden Klöckner deshalb auf, bei den weiteren Verhandlungen zur GAP den nun auf der Agrarminister*innenkonferenz eingeschlagenen Weg wirklich konsequent weiterzuverfolgen: „So handeln Sie zugleich im Sinne der Verbraucher*innen, die eine Landwirtschaft wollen, die Umwelt, Klima und Artenvielfalt schützt“, betonen Heigl und Schäffer.

Naturland und der LBV - Gemeinsam für mehr Biodiversität

Logo wir leben Artenvielfalt

Die Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft ist das gemeinsame Ziel von Naturland und dem LBV. Im Rahmen ihrer 2019 geschlossenen Partnerschaft arbeiten beide Verbände gemeinsam am Aufbau einer Biodiversitätsberatung für die über 4.000 Naturland Betriebe in Deutschland. Insgesamt ist Naturland mit über 100.000 Bäuerinnen und Bauern weltweit einer der bedeutendsten Öko-Verbände.

Der LBV ist der älteste Naturschutzverband Bayerns und setzt sich seit 111 Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Mit über 107.000 Unterstützer*innen schützt der LBV die biologische Vielfalt vor Ort.

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© Dr. Olaf Broders

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