Dr. Einhard Bezzel erhält CIPRA-Alpenpreis

Auszeichnung für das Werk des ehemaligen LBV-Vorsitzenden

Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland verlieh am 09.10.2020 den Deutschen Alpenpreis an Dr. Einhard Bezzel für seine besonderen Verdienste um die Erforschung der Vogelwelt in den Alpen, den Aufbau von Langzeitmonitoringprogrammen zur Bewertung des Artenrückgangs und die vielfache Aufbereitung von Wissen über die Vogelwelt für Laien und Fortgeschrittene.

Gruppenfoto anlässlich der Preisverleihung | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück
Dr. Norbert Schäffer, Prof. Dr. Franz Bairlein, Dr. David Jenny, Dr. Einhard Bezzel, Axel Doering (v. l. n. r.)

Der LBV als Mitgliedsverband der CIPRA machte diesen Vorschlag, da Dr. Bezzel von 1966 bis 1978 LBV-Vorsitzender war. Außerdem war er langjähriger Leiter der Vogelwarte in Garmisch-Partenkirchen und ist Autor vieler ornithologischer Bücher.

„Ich schätze nicht nur Bezzels Leistungen für die Vogelwelt in den Alpen, sondern auch seine dauerhafte und wertvolle Beziehung zum LBV. Seine Lebensleistung sucht ihres Gleichen, hat er doch die Weichen für eine moderne Vogelkunde in Bayern gestellt und die Ornithologie salonfähig gemacht“, sagt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer.

Relevanz der Alpen als noch intakten Lebensraum für viele Arten

Gruppenfoto anlässlich der Preisverleihung | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück
Dr. Norbert Schäffer, Dr. Einhard Bezzel, Axel Doering (v. l. n. r.)

Axel Doering, Präsident von CIPRA Deutschland, übergab den Preis im Rahmen eines Fachsymposiums in Ohlstadt.

Hierbei hielt Prof. Dr. Franz Bairlein einen Vortrag über den Vogelzug über die Alpen und Dr. David Jenny referierte zum Steinadler. Auch Dr. Bezzel trug mit seinem Vortrag „Buchfinkenzählen – nur reiner Seniorensport?“ zur Veranstaltung bei.

Der Hauptgedanke aller Vorträge war, dass man genau hinschauen und differenzieren muss: es gibt Vogelarten die einfach direkt über die Alpen fliegen, weil sie aufgrund der Flügellänge und ihres Fettvorrates in der Lage dazu sind. Andere Arten müssen jedoch herumfliegen. Die moderne Satellitentelemetrie hilft zu verstehen, wie junge Steinadler Räume nutzen. 

Aktuell ist die Wilderei nur noch Todesursache bei den wenigsten Adlern, aber die Gefahren durch Strom- und Seilbahnleitungen, Störungen am Nest und indirekt durch Nahrungsmangel gefährden den Steinadlerbestand immer noch.

Beide Vorträge unterstrichen die Relevanz der Alpen als in großen Teilen noch intakten Lebensraum für viele Arten, die andernorts in ihren Beständen zusammenbrechen. Selbst bei einer Allerweltsart wie dem Buchfinken, dessen Bestände gerade in Großbritannien einbrechen, sollten Aussagen nur auf Grundlage von langen Datenreihen getroffen werden. 

Hintergrund

Mit dem Deutschen Alpenpreis werden herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wissenschaft oder aus der Bürgerschaft für ihren Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes gewürdigt. Die Preisträger werden von den Mitgliedern von CIPRA Deutschland vorgeschlagen. CIPRA Deutschland ist ein Dachverband für im deutschen Alpenraum engagierte Umweltverbände.

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© Ralph Sturm

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