Donauausbau zwischen Straubing und Deggendorf

Einsatz der Naturschützer hat sich gelohnt

Als Mitte Dezember verkündet wurde, der Ausbau der Donau flussabwärts von Straubing sei nun genehmigt, rief dies bei vielen Menschen erst mal Verwunderung hervor. Hatte doch die Bayerischen Staatsregierung 2013 entschieden, auf Staustufen und Kanalisierung zu verzichten. Die gute Nachricht: Dies gilt nach wie vor.

Donauauen | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer

Bei dem nun vorliegenden Planfeststellungsbeschluss für den Teilabschnitt Straubing-Deggendorf, der ab 22. Januar öffentlich ausliegt, geht es um den sogenannten „sanften Ausbau“, bei dem mit flussbaulichen Maßnahmen ohne Staustufen die Schifffahrtsbedingungen verbessert werden, und zugleich der Hochwasserschutz verbessert werden soll.

Manche der Maßnahmen, wie z. B. die Verfüllung von Kolken (Vertiefungen im Flussbett), sind aus naturschutzfachlicher Sicht aber durchaus kritisch zu sehen. Wir haben uns deshalb zusammen mit anderen Naturschutzverbänden im zurückliegenden Planfeststellungsverfahren mit diversen Stellungnahmen eingebracht, um weitere Verbesserungen für die Natur zu erreichen.

„Es war 2013 ein historischer Erfolg von vielen engagierten Naturschützerinnen und Naturschützern, dass Staustufen in der freifließenden Donau zwischen Straubing und Vilshofen nicht weiter geplant wurden. Seitdem geht es uns darum, bei der konkreten Ausgestaltung des sanften Ausbaus und des Hochwasserschutzes die vielfältigen Lebensräume mit ihrer Artenvielfalt zu erhalten oder sogar zu verbessern. Mit kritischen und konstruktiven fachlichen Beiträgen haben wir vieles erreicht“, sagt Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV.

Genehmigungsverfahren für zweiten Planungsabschnitt läuft

Dr. Christian Stierstorfer, der für uns das Thema Donau seit vielen Jahren bearbeitet, nennt als Beispiel die deutliche Reduzierung der ursprünglich geplanten Kolkverfüllungen. Weiterhin sei es für den Naturschutz wichtig, das Konzept zum „Monitoring und Risikomanagement“ konsequent umzusetzen.

Damit lassen sich Prognoseunsicherheiten bezüglich der Entwicklung der Lebensräume in einem dynamischen Fluss-System vermindern und man kann möglichen Fehlentwicklungen gegensteuern.

Für den zweiten Planungsabschnitt zwischen Deggendorf und Vilshofen läuft derzeit das Genehmigungsverfahren. Auch hier werden wir uns zusammen mit anderen Verbänden ebenso kritisch wie konstruktiv einbringen. Auch wenn Staustufen endgültig vom Tisch sind, muss auch beim sogenannten sanften Ausbau streng darauf geachtet werden, dass wertvolle Lebensräume, wie z. B. im Bereich der Isarmündung zumindest erhalten oder sogar gefördert werden.

Dabei geht es auch um die Einhaltung der Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000, dem die Donau und viele umliegende Flächen angehören.

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© Ralph Sturm

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