Bronze, Silber und Gold: Vogelkenner*innen jetzt ausgezeichnet

LBV und Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben deutschlandweit erstmalig Prüfungen zur Vogelartenkenntnis durchgeführt

Artenkenner und Artenkennerinnen vom Aussterben bedroht: Immer weniger Menschen können heimische Tiere und Pflanzen bestimmen. Dabei ist Artenkenntnis die Grundlage, um erfolgreich nachhaltigen Naturschutz zu betreiben und die biologische Vielfalt zu erhalten. Wir können nur schützen, was wir auch erkennen. Noch viel wichtiger aber: Wir können nur vermissen, was wir einmal gekannt haben.

Vogelbeobachterin | © Peter Bria © Peter Bria
Nur wer Arten kennt, ist auch bereit sie zu schützen.

Der LBV und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf machen sich deshalb für mehr Artenkenntnis stark. Am 18. und 25. Februar führten wir gemeinsam mit der Hochschule nun die deutschlandweit ersten BANU-Zertifikatsprüfungen Feldornithologie auf der Niveaustufe Bronze mit 70 Naturinteressierten durch. „Über Artenkenntnis erschließen wir uns eine neue Welt, und jetzt kann man diese Kenntnis auch nachweisen“, sagt Prof. Dr. Volker Zahner, Professor für Zoologie, Tierökologie an der Hochschule Weihenstephan.

Während sich die Niveaustufen Silber und Gold vor allem an Planungsbüros, Kartierende und Behörden richten, können schon Hobby-Vogelbegeisterte mit dem Bronzezertifikat die eigene Artenkenntnis überprüfen und belegen. Bei den drei Prüfungen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising und den LBV-Umweltstationen in Bayreuth sowie am Altmühlsee nahmen zum ersten Mal in Deutschland 70 Personen teil. Von diesen bestanden 94 Prozent und erlangten das BANU-Zertifikat Feldornithologie Bronze, zwei Drittel sogar mit Auszeichnung.

Artenkenntnis endlich messbar machen

Vogelbeobachtung | © Martina Widuch © Martina Widuch

Bereits im letzten Jahr legten wir mit seinem Vogelartenkenntniskurs „Bronze“ den Grundstein für mehr Artkenntnis in der Bevölkerung. Zeitgleich entwickelte der „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“ (BANU) ein deutschlandweit vergleichbares Zertifizierungssystem, um Artenkenntnis messbar zu machen.

Die biologische Vielfalt geht immer weiter zurück. Es wird deshalb immer wichtiger, geschulte und kompetente Artenkenner*innen auszubilden und für die Naturschutzarbeit zu begeistern. Unter dem Motto „Wissen – Qualifizieren – Zertifizieren für Artenvielfalt“ bieten die Naturschutzakademien der jeweiligen Bundesländer bereits Fortbildungsmöglichkeiten sowie erste Zertifizierungen, wie zum Beispiel im Bereich Botanik, an.

Jetzt anmelden für LBV-Kurs Vogelartenkenntnis „Bronze“

Nach den erfolgreichen Bronze-Prüfungen im Frühjahr sollen im Herbst 2023 zwei weitere Bronzeprüfungen und im Juni erstmalig eine Silberprüfung stattfinden. Wer sich auf diese Prüfungen vorbereiten oder seine eigenen Artenkenntnis generell ausbauen möchte, kann an den Vogelartenkenntniskursen des LBV vom 28. April bis 1. Mai in Augsburg oder vom 8. bis 11. Mai am Altmühlsee teilnehmen. Darüber hinaus bieten die einzelnen LBV-Kreisgruppen in ganz Bayern immer wieder Fortbildungsmöglichkeiten und Exkursionen an.

Weitere Informationen zum Kurs und die Anmeldung

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© Ralph Sturm

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