Botanische Vielfalt im Brauchtum

Würzbüschel zu Mariä Himmelfahrt als Spiegel der Artenvielfalt

Am 15.8 ist Maria Himmelfahrt. Ein Tag der für die Landwirte oder die Dorfbevölkerung hauptsächlich in katholischen Gegenden sehr bedeutsam ist. Denn dann wurde und wird zum Schutz von Haus und Tieren, vor allem deren Gesundheit,  ein so genannter Würzbüschel gesammelt, der eine Reihe von Kräutern enthielt der zu einem Strauß gebunden zur Segnung in die Kirche gebracht wurde. Er wurde dann in die Futterkrippen gelegt oder unter dem Dach aufgehängt. 

Echter Dost Oregano Origanum vulgare kann ein Teil eines sogenannten Würzbüschels sein | © Oliver Wittig © Oliver Wittig
Dost kann ein Teil eines sogenannten Würzbüschels sein

Es sollten mindestens sieben Kräuter sein, anderenorts neun oder gar bis zu 99 Kräuter. Er besteht aus Feldfrüchten wie Weizen, Roggen, Gemüse und Gewürze aus dem Garten, z.B. Wermut, oder Borretsch, Heilpflanzen aus dem Garten wie Ringelblume, Alant, Weinraute oder Königskerze aber auch vielen Wildkräutern vom Wegesrand wie Wegwarte, Odermenning, Johanniskraut, Dost oder Echtes Labkraut.

Der Würzbüschel vereint Brauchtum und Botanik, denn die Waldpflanzen darin wollen erst mal erkannt sein. Und ein Würzbüschel ist auch ein Spiegel der noch vorhandenen Vielfalt unserer Wildkräuter, denn heute tut man sich schwer alle Blüten zu finden. Zu einförmig grün ist unsere Landschaft geworden. So kann dieser Brauch auch für den Erhalt von Pflanzenvielfalt sensibilisieren. 

Ein Ausweichen auf das Angebot aus dem Blumenladen kann den Würzbüschel nicht ersetzen.

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© Dr. Olaf Broders

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