Bayerns Wintervögel wieder zählen und melden

Vom 8. bis zum 10. Januar rufen wir zur 16. „Stunde der Wintervögel“auf–Blaumeisen nach Epidemie besonders im Fokus

Vom 8. bis zum 10. Januar zählt ganz Deutschland wieder Vögel: Zusammen mit unserem bundesweiten Partner NABU rufen wir zur Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ auf.

Ein Stieglitz, auch Distelfink genannt, sitzt in einem verschneiten Baum | © Monika Graf © Monika Graf
Bei der Stunde der Wintervögel mitzumachen ist eine gute Möglichkeit, um jetzt im Lockdown die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenzulernen.

Bayerische Vogelfreund*innen sind bereits zum 16. Mal dazu aufgefordert, eine Stunde lang die Vögel im Garten oder am Balkon zu beobachten und dem LBV zu melden. Wer sich die Zeit nimmt, die Vögel vor dem Fenster zu zählen, hilft dabei, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu verschaffen. Bei der Stunde der Wintervögel mitzumachen ist außerdem eine gute Möglichkeit, um jetzt im Lockdown die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenzulernen.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. 2020 hatten sich an der Aktion allein in Bayern rund 27.000 Menschen beteiligt. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in den Gärtendes Freistaats, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei.

Natur direkt vor der Haustür entdecken und besser kennenlernen

Eine Blaumeise und eine Kohlmeise fressen an einem Fettkuchen in einem Futterhäuschen | © Ingo Rittscher © Ingo Rittscher
Die jährliche Wintervogelzählung des LBV ist nicht nur ein spannendes Naturerlebnis, sondern liefert den Naturschützer*innen wertvolle Daten über die heimische Vogelwelt.

Diesen Winter arbeiten viele Menschen im Homeoffice und wegen verlängerter Weihnachtsferien und Ausgangsbeschränkungen wird ein Großteil der Familien in Bayern die meiste Zeit zu Hause verbringen. Die „Stunde der Wintervögel“ bietet in dieser Zeit eine interessante Abwechslung, die Natur direkt vor der Haustür zu entdecken und besser kennenzulernen.

Die jährliche Wintervogelzählung des LBV ist nicht nur ein spannendes Naturerlebnis, sondern liefert den Naturschützer*innen wertvolle Daten über die heimische Vogelwelt. Die Artenschützer*innen konnten anhand der langjährigen Zählung nachweisen, dass die winterlichen Vogelzahlen in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen in den Gärten.

Blaumeise erhält besondere Aufmerksamkeit

Blaumeise sitzt auf einem Ast und es schneit. Sie schaut nach links oben | © Martin Fischhaber © Martin Fischhaber
Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise. Im vergangenen Frühjahr fielen tausende Vögel dieser Art einer Epidemie zum Opfer.

Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise. Im vergangenen Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten, der Tausende Vögel dieser Art zum Opfer fielen.

Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“ im vergangenen Mai, meldeten die Teilnehmer*innen auch in Bayern 22 Prozent weniger Blaumeisen als im Vorjahr. Für die LBV-Expert*innen ist es spannend herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist.

Über die Aktion

Bei der „Stunde der Wintervögel“ mitzumachen ist ganz einfach: Da es um die häufigen und bekannten Vogelarten im Siedlungsraum geht, muss man kein*e Vogelkenner*in sein. Jede*r kann eine beliebige Stunde lang die Vögel am Futterplatz im Garten, am Balkon oder Fenster, oder im Park zählen und dem LBV melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art nur die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist.

Die Beobachtungen können bis zum 18. Januar online gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Wintervögel in der Wahl zum Vogel des Jahres

Dass die winterlichen Gartenvögel zu den beliebtesten Vogelarten Deutschlands gehören, zeigt der aktuelle Zwischenstand bei der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres. Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel und Haussperling stehen allein vier Wintervögel in den Top Ten.

Auch die Blaumeise auf Rang elf und der Star auf Rang 14 haben noch gute Chancen auf die Stichwahl, die unter den zehn ersten Plätzen stattfindet. Schon weit über 100.000 Menschen haben bisher ihren gefiederten Favoriten nominiert.

Noch bis zum 15. Dezember kann jede*r seine Stimme bei der Vorwahl abgeben. Nach der „Stunde der Wintervögel“ beginnt dann ab dem 18. Januar die Hauptwahl unter den Top Ten.

Tipp:

Wer jetzt mit der Vogelfütterung beginnt, kann sich rechtzeitig vor der „Stunde der Wintervögel“ die gefiederten Gäste aus der Umgebung in den Garten oder an den Balkon einladen. Alle Tipps und Tricks rund um das Thema Vogelfütterung gibt es hier.

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© Ralph Sturm

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