Bayerischer Weg für mehr Vielfalt: Waldbesitzer brauchen verlässliche Unterstützung

LBV und Bayerischer Waldbesitzerverband fordern mehr Geld für Vertragsnaturschutzprogramm Wald

Im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen fordern wir und der Bayerische Waldbesitzerverband, die Vertretung aller Waldbesitzenden in Bayern, von der Bayerischen Staatsregierung: Das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) Wald muss finanziell deutlich aufgestockt werden.

Altbuche mit Mulmhöhle | © Stierstorfer © Stierstorfer
Alte Buche mit Mulmhöhle: Hier finden seltene Insekten einen Lebensraum.

Die bayerischen Wälder sind seit Jahrhunderten geprägt durch menschliche Nutzung. Zugleich sind sie Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz und als Wasserspeicher. Das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) Wald schafft für freiwillige Naturschutzmaßnahmen einen finanziellen Ausgleich und honoriert so eine Waldbewirtschaftung, die vielfältige Lebensräume und Strukturreichtum in den Wäldern erhält. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität geleistet. Das VNP Wald ist ein Erfolgsmodell und ein wichtiger Beitrag zur Förderung freiwilliger Naturschutzmaßnahmen. So werden die Waldbesitzer bei einer nachhaltigen, multifunktionalen Waldbewirtschaftung unterstützt und Strukturen zur Förderung des Artenreichtums in Bayerns Wäldern auch in Zukunft gesichert.

 

Liegendes Totholz | © Christian Stierstorfer © Christian Stierstorfer
Ein Privatwaldbesitzer, der solche Strukturen belässt, leistet einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz. Mit dem VNP Wald wird dies auch finanziell gewürdigt.

Die bayerischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen jeden Tag vor der Herausforderung, ökologische mit betriebswirtschaftlichen Zielen in Einklang bringen. Über das VNP Wald werden Fördergelder für freiwillige Natur- und Artenschutzmaßnahmen im Privat- und Körperschaftswald ausgezahlt. Dadurch können ökologisch wertvolle Flächen und naturschutzfachlich bedeutsame Strukturelemente erhalten, entwickelt und geschützt werden. „Die bayerischen Waldbesitzer berücksichtigen bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder viele Funktionen. Darunter auch den Natur- und Artenschutz. Das VNP Wald ist ein wichtiger Baustein bei der finanziellen Honorierung dieser freiwilligen Maßnahmen. Über die Jahre hinweg hat es sich zu einem Erfolgsmodell des sogenannten Bayerischen Wegs mit Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht entwickelt“, so der Präsident der Bayerischen Waldbesitzer, Bernhard Breitsameter.

Spechthöhle mit Hohltaube | © Christian Stierstorfer © Christian Stierstorfer
Der Erhalt von Biotopbäumen mir Spechthöhlen kommt auch seltenen Nachmietern zu Gute, wie hier eine Hohltaube.

„Biotopbäume, Altholzinseln und Totholz stecken voller Leben. Diese Vielfalt in unseren heimischen Wäldern müssen wir für zukünftige Generationen sichern“, erklärt Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender. Vielfältige Wälder sind zudem resilienter gegenüber Folgen des fortschreitenden Klimawandels. „Der Schutz artenreicher Waldökosysteme ist auch ein Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlage. Hier besteht dringender Handlungsbedarf – die Beratung und finanzielle Förderung im Rahmen des VNP Wald muss erhöht werden!“, meint Schäffer weiter. „Das von der bayerischen Staatsregierung bevorzugte Prinzip der Freiwilligkeit funktioniert nur bei einer entsprechenden finanziellen Ausstattung der Förderprogramme.“

LBV und Waldbesitzer Verband halten es für sinnvoll, bereits teilnehmenden Waldbesitzenden die Fortführung der Förderung anzubieten, so dass auch nach Ende der Förderperiode der Erhalt wichtiger Strukturelemente, wie Biotopbäume und Totholz, weiterhin finanziell unterstützt wird.

 

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© Gunther Zieger

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