Ausgesetzte Tiere gefährden heimische Artenvielfalt

Urlaubsplanung für Haustiere rechtzeitig vor den Ferien klären

Wohin mit dem Haustier in den Sommerferien? Vor dem Urlaub suchen viele Menschen in Bayern händeringend nach einer netten Nachbarin oder einem hilfsbereiten Nachbarn, der Goldfisch, Schildkröte oder Hamster für einige Wochen versorgt. Da sich viele Haustierhalter nicht rechtzeitig darum kümmern, steigt gerade zu Beginn der Ferienzeit die Anzahl der Tiere, die die heimische Artenwelt unfreiwillig ergänzen und dabei teils ernsthaft gefährden.

Goldfische im Teich | © Birgit Helbig © Birgit Helbig
Goldfische auszusetzen ist keine Tierliebe, sondern gefährdet die heimische Artenvielfalt

Kurz vor der Abreise in den Urlaub werden im Freistaat auch Haustiere wie Goldfisch oder Schildkröte flugs ausgewildert und richten dann großen Schaden unter den heimischen Tierarten an. Wir warnen davor, exotische Arten im Freiland auszusetzen, weil sie die gewachsenen Ökosysteme durcheinanderwirbeln können.

Mangels natürlicher Feinde verdrängen sie gefährdete Arten

Zwei weiße Koi-Karpfen mit orangefarbenen und schwarzen Flecken im Wasser | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Koi-Karpfen können sehr groß werden und haben kaum natürliche Feinde

Ein Beispiel dafür sind Aquarienfische wie Kois oder Goldfische, die mitunter in Gewässern ausgesetzt werden, wenn es zuhause zu eng wird oder es keine Urlaubsbetreuung gibt. Die hübschen Schwimmer richten dort immensen Schaden an. Goldfische vermehren sich rasant und fressen Kaulquappen und Molchlarven. Mangels natürlicher Feinde verdrängen sie Amphibien und gefährden so bedrohte Arten wie Kammmolch oder Laubfrosch.

Wer Goldfische vor dem Sommerurlaub gedankenlos oder mutwillig einfach in einem größeren Weiher oder Tümpel aussetzt, schadet mit dieser falsch verstandenen Tierliebe unseren heimischen Tierarten.

Goldfische sind Allesfresser die sich von Eiern, Larven sowie wichtigen Kleintieren ernähren. Wasserflöhe zum Beispiel, welche das Wasser durch ständiges Filtern säubern, werden von den Goldfischen in großer Zahl gefressen. Dieser Vorgang geht schleichend vor sich. Sind sie erst einmal in einem Gewässer freigesetzt, ist es sehr aufwändig, alle Goldfische wieder herauszubekommen.

Urlaubsfrage klären, bevor man sich Tiere zulegt

Das Aussetzen von Tieren ist auch aus Tierschutzgründen abzulehnen. Denn für die allermeisten ausgesetzten exotischen Tiere endet der Kontakt mit der bayerischen Natur spätestens im frostigen Winter tödlich. Wir raten daher: Die Urlaubsfrage sollte am besten geklärt werden, bevor man in die Zoohandlung, zu einem Züchter oder ins Tierheim fährt, um sich ein Haustier zu holen.

Dann beginnt der Urlaub auch ganz entspannt und ohne die leidige Frage, wer das Haustier diesmal versorgt.

Zurück

© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz