Auf zur jährlichen Geier-Inventur

15. Internationaler Bartgeierbeobachtungstag am 3. Oktober – Wanderer sind aufgerufen Augen offen zu halten

Im gesamten Alpenraum wird alljährlich der Internationalen Bartgeierbeobachtungstag durchgeführt. Ziel ist es, den aktuellen Bartgeierbestand zu schätzen und Hinweise auf neue Bartgeierbrutpaare zu bekommen. Dieses Jahr findet der mittlerweile 15. Internationale Beobachtungstage am 6. Oktober 2020 statt. Wir rufen zur Unterstützung auf und hoffen auf viele Teilnehmer, die Bartgeiersichtungen melden.

Adulter Bartgeier im Kurvenflug | © Hansruedi Weyrich © Hansruedi Weyrich
Wer also am Samstag in den Bergen unterwegs ist, soll die Augen offenhalten und Bartgeier-Sichtungen melden

Denn auch in den bayerischen Alpen können Wanderer mittlerweile fast regelmäßig die majestätischen Vögel am Himmel entdecken. Mit ihren fast drei Metern Spannweite sind Bartgeier die mit Abstand größten in den Alpen heimischen Vögel und von Weitem bereits gut zu erkennen.

Die besten Chancen einen Bartgeier in Bayern zu beobachten, bestehen derzeit in den Allgäuer Hochalpen. Aber auch in den Ammergauer und Berchtesgadener Bergen wurden die Greifvögel in diesem Jahr schon gesichtet.

Wer also am kommenden Samstag in den Bergen unterwegs ist, soll die Augen offenhalten und Bartgeier-Beobachtungen melden an

Melden Sie uns Ihre Geiersichtungen!

Bartgeier Silhouetten nach Alter
Bartgeier Silhouetten nach Alter (Zum Vergrößern klicken)

Wir rufen alle Wanderer auf, ganzjährig bei ihren Bergtouren über der Baumgrenze nach Bartgeiern Ausschau zu halten. Beobachtungen von Bartgeiern mit Datum, Uhrzeit, möglichst genauem Standort, Dauer der Sichtung und Foto (auch Handybild geeignet) bitte an schicken.

Auch die Anzahl und mögliche erkennbare Zeichen am Vogel wie zum Beispiel eine Färbung an Kopf oder Brust, das Verhalten und eventuell erkennbare Markierungen wie Ringfarben sind wichtig. Bei mittlerweile über 300 Bartgeiern im Alpenraum gehören Fernglas, Foto, Smartphone und Schreibzeug also unbedingt mit in den Wanderrucksack.

Mit einem Foto oder einer genauen Beschreibung lässt sich Art, Alter und manchmal sogar das Individuum bestimmen.

Werden Sie Bartgeierbeobachter*in!

Der alpenweit koordinierte Beobachtungstag liegt dieses Jahr am 3. Oktober. Wer sich zutraut Bartgeier zu erkennen und bereit ist am 3. Oktober von 9 bis 15 Uhr, mindestens jedoch von 10 bis 14 Uhr, von einem vorgeschlagenen Beobachtungsstandort aus Bartgeier zu suchen, kann als Bartgeierbeobachter*in an der Zählung teilnehmen.

Interessierte melden sich bitte unter Angabe der Telefonnummer, Adresse und E-Mail-Adresse mit der bevorzugten Region für den Beobachtungsplatz unter .

Bartgeier gehören zu den größten Vögeln Europas

Unterscheidung der Silhouetten von Kolkrabe, Steinadler, Gänsegeier und Bartgeier
Unterscheidung der Silhouetten von Kolkrabe, Steinadler, Gänsegeier und Bartgeier (Zum Vergrößern klicken)

Der Zähltag findet sowohl in den ganzen Alpen als auch im französischen Zentralmassiv statt. Anfang bis Mitte Oktober eignet sich als Zählzeitpunkt, da die Brutzeit vollständig abgeschlossen ist und die Jungvögel nun bereits auch etwas weitere Strecken innerhalb des elterlichen Reviers zurücklegen.

Bartgeier zählen mit einer Spannweite von fast drei Metern zu den größten Vögeln Europas. Sie sind sehr mobil und legen auf ihren Wanderungen durch die Alpen hunderte Kilometer am Tag zurück. Deshalb ist die Mithilfe vieler Beobachter sehr wichtig, um den Bartgeierbestand möglichst genau erfassen zu können.

Um Bartgeier von anderen großen Alpenvögeln wie Gänsegeier, Steinadler oder Kolkrabe zu unterscheiden gibt es ein Plakat mit den Silhouetten der Tiere.

Ein weiterer Tipp: Bartgeier fliegen meist einzeln und tief über Grund. So können sie Wanderern sehr nahe kommen.

 

Gefördert von der Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds und der HIT-Stiftung

Auch andere Alpenvögel können gern gemeldet werden

Alpenschneehuhn (weiblich) an Berghang im Frühjahr | © H.-J. Fünfstück © H.-J. Fünfstück
Wer keine Bartgeier sieht kann uns auch andere Vogelarten melden (Hier: Alpenschneehuhn)

Wer keine Bartgeier vor Ort antrifft, kann dennoch wertvolle Daten dokumentieren. Gerade in den Alpen gibt es immer noch große Lücken zur Verbreitung verschiedener Vogelarten.

So können auch Alpenschneehuhn und Steinadler bei einer Bergtour gesehen werden oder mit viel Glück andere Geierarten wie Gänsegeier und Mönchsgeier. Auch über diese Sichtungen freuen wir uns! 

Bei aller Begeisterung für die imposanten Tiere bitten wir alle Freiwilligen auf bestehenden Wegen zu bleiben und auf alpine Gefahren zu achten.

Alpenvögel im Überblick

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© Dr. Christian Stierstorfer

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