Artenschutz vor der Haustür: Wildbienen jetzt unterstützen

Insektenhotel ganz einfach selbst bauen – LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ gibt Tipps für insektenfreundlichen Garten

Der Frühling regt sich in den bayerischen Garten: die Vögel zwitschern, die Baumärkte sind wieder geöffnet und viele Gartenbesitzer*innen machen erste Pläne für die neue Saison. Jetzt ist die ideale Gelegenheit, den Garten insektenfreundlicher zu gestalten und damit etwas für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu tun. Deshalb gibt das digitale LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ viele Tipps, wie man Insekten im Garten unterstützen kann.

Naturschwärmer März Insektengarten
Das Naturschwärmer Thema des Monats März ist Insektengarten

Insektenhotel selber bauen

Insektenhotel steht in einer Blumenwiese | © Birgit Helbig © Birgit Helbig
Mit einer geeigneten Nisthilfe kann man einige Wildbienenarten dabei unterstützen, ihre Eier abzulegen.

Auch wenn es an manchen Tagen noch recht kühl ist, sind bereits im März die ersten Wildbienen in Bayern unterwegs. Mit einer geeigneten Nisthilfe kann man einige dieser Wildbienenarten dabei unterstützen, ihre Eier abzulegen.

„Die meisten Insektenhotels aus Baumärkten sind leider eher dekorativ als artgerecht und werden von den Insekten nicht angenommen“, sagt Sabine Michael. Deshalb baut man am besten selbst ein Insektenhotel und stellt es im eigenen Garten auf. Als Brutröhren für Wildbienen können zum Beispiel Staudenknöterich oder im Baumarkt erhältlicher Bambus dienen.

„Diese Röhren werden auf eine Länge von 10 bis 15 cm gekürzt. Dabei sollten die vorkommenden Knoten das Ende der Röhrchen von hinten verschließen, damit die Brutkammern nach hinten hin bereits sicher verschlossen sind“, erklärt Michael weiter.

Auch Hartholz ist als Material für ein Wildbienenhotel gut geeignet

Die Brutgänge sollten hierbei immer in Längsrichtung gebohrt werden, um Risse und das Aufquellen von Splinten zu vermeiden.

„Die Bohrungen müssen absolut sauber und sehr sorgfältig geglättet sein. Wildbienen nehmen sie sonst nicht an, weil sie sich ihre Flügel verletzen würden“, sagt Sabine Michael. Unterschiedlich breite Löcher werden von verschiedenen Wildbienenarten angenommen.

Das fertige Wildbienenhotel sollte an einen sonnigen, wettergeschützten Platz aufgestellt werden, an dem man auch den Einzug der ersten Wildbienen miterleben kann.

„Besonders spannend ist es, die einzeln lebenden Bienen bei ihrer Arbeit zu beobachten. Das ist gefahrlos möglich, denn Wildbienen stechen nicht“, erklärt die Umweltbildungsreferentin.

Der Großteil der Wildbienen brütet in unbewachsene Sandflächen

Eine Mauerbiene verschließt eine Brutröhre in einem Insektenhotel | © Peter Bria © Peter Bria
Insektenhotels bieten nur rund 30 der über 550 in Deutschland vorkommenden Arten einen Platz für die Brut. Der Großteil der Wildbienen brütet in unbewachsene Sandflächen.

Derartige Insektenhotels bieten allerdings nur rund 30 der über 550 in Deutschland vorkommenden Arten einen Platz für die Brut. Der Großteil der Wildbienen brütet in unbewachsene Sandflächen.

„Mit offenen Sandstellen oder einer kleinen Sandkiste im Garten schafft man auch für diese Arten einen wertvollen Lebensraum“, sagt Sabine Michael.

Auch eine regelmäßig gereinigte Wasserquelle im eigenen Garten unterstützt die kleinen Sechsbeiner.

„Aufgrund der Klimakrise hatten wir einige sehr trockene und heiße Sommer und auch die Insekten haben unter dem Wassermangel gelitten“, berichtet Sabine Michael.

Eine flache Schale mit täglich frischem Wasser sowie Steinen, leeren Schneckenhäusern oder Moos, auf dem die Insekten landen können, kann hier Abhilfe schaffen.

Challenge Insektengarten

Die LBV „Naturschwärmer“ rufen alle Gartenbesitzer*innen dazu auf, ihre insektenfreundliche Gartengestaltung im Rahmen einer Challenge mit anderen zu teilen.

„Alle Interessierten können Fotos ihres Insektengarten machen und diese auf unserer Webseite oder auf Instagram unter #insektengarten veröffentlichen. So werden andere inspiriert, ebenfalls aktiv zu werden“, sagt die Umweltbildungsreferentin.

Weitere Informationen zu „Naturschwärmer“

An dem Projekt „Naturschwärmer“ arbeiten 13 Umweltbildungseinrichtungen und Umweltstationen des LBV zusammen.

Das digitale Mitmachangebot unter www.naturschwaermer.lbv.de rückt jeden Monat ein anderes Thema aus dem Bereich Natur und Nachhaltigkeit in den Fokus. Mehrmals wöchentlich wird mit Videos, Podcasts, Bau- und Bastelanleitungen sowie Alltagstipps zum Mitmachen eingeladen.

Familien, die nichts verpassen möchten, können dort auch einen Familien-Newsletter abonnieren. Das Projekt wird gefördert vom Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

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© Ralph Sturm

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