LBV baut Nistkasten für Wanderfalken auf Kirchturm

Artenschutz mit Nutzeffekt: Greifvogel vertreibt Tauben

Günter Schreib, der Vorsitzende der Kreisgruppe Deggendorf des LBV hat der Pfarrgemeinde Maria Himmelfahrt die Urkunde „Lebensraum Kirchturm“ für besondere Leistungen im Natur- und Artenschutz verliehen. Stadtpfarrer Monsignore Ludwig. J. Rösler hatte gerne zugestimmt, dass der LBV im Kirchturm einen Nistkasten für Wanderfalken einbaut.

Vogelfreundlicher Kirchturm | © LBV © LBV
Sie geben dem Wanderfalken ein Zuhause

„Die Kirchenverwaltung war froh, dass es möglich war, hier eine Brutmöglichkeit für den Wanderfalken zu schaffen“, erklärte Rösler. Denn die Tauben waren eine Plage. Im Sommer hatte LBV-Neumitglied Hans Jürgen Thorns ein Falkenweibchen entdeckt. Es pendelte regelmäßig zwischen den Türmen der beiden Stadtpfarrkirchen hin und her. Da lag es nahe, eine Nistmöglichkeit zu schaffen.
„Wenn Wanderfalken flügge werden, dann verlassen sie zunächst ihr Heimatrevier“, erläuterte der Greifvogelspezialist Arnold Keszeg. Normalerweise kehren die Männchen im Frühjahr zurück und suchen sich einen Nistplatz außerhalb des elterlichen Reviers. Aber es könne auch sein, dass ein Weibchen an einem geeigneten Brutplatz einen Gatten erwartet. Wenn alles gut geht, wird im kommenden Frühjahr dann ein Falkenpaar im Kirchturm der Himmelfahrtskirche brüten und mithelfen, die Taubenpopulation über den Kirchendächern klein zu halten. „Bei Tauben muss man so aufpassen“, freute sich auch Hausmeister Horst Kilian über die Unterstützung aus der Luft. Sobald sie einen kleinen Einschlupf in den Kirchturm finden, beginnen sie dort zu brüten und machen einen fürchterlichen Dreck.
Bis der Brutkasten unter dem Dach war, haben die LBV-Mitglieder Burkhart Werthmann, Arnold Keszeg und Günter Schreib hart gearbeitet. Weil es im Turm sehr eng ist, mussten sie den Brutkasten in Einzelteilen 184 Treppenstufen, drei mal 25 Sprossen von steilen Leitern und noch einmal zwanzig Sprossen hochtragen, und das alles dann durch eine schmale Lucke fädeln. Hoch oben, am letzten Fenster unter der kleinen Zwiebel haben sie den Kasten schließlich zusammen gebaut und mit einem Lande- und Abfluggitter versehen.
Es hat sich gelohnt. „Ich finde das Engagement der Pfarrgemeinde vorbildlich“, freute sich Schreib. Da profitieren alle: Der Wanderfalke findet einen Brutplatz, die Pfarrgemeinde und die Stadt Deggendorf haben weniger Ärger mit den Tauben und alle Naturfreunde können sich an den akrobatischen Flugkünsten der Vögel erfreuen.

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© Ralph Sturm

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