Achtung Verwechslungsgefahr: Weißstörche fressen versehentlich Gummibänder
Vögel halten Haushaltsgummis für Regenwürmer – bereits einige Todesfälle in Bayern – richtige Mülltrennung hilft
Gummibänder sind praktisch und aus den meisten Haushalten nicht wegzudenken. Doch so hilfreich sie für den Menschen sind, so gefährlich können sie für Vögel sein - zum Beispiel für den Weißstorch. Uns werden immer wieder Fälle gemeldet, bei denen verschlungene Gummibänder im Magen toter Weißstörche gefunden wurden.
Die Vögel halten die elastischen Gummibänder wegen Form und Konsistenz für Regenwürmer, eine ihrer Leibspeisen. Das hat fatale Folgen: Weißstörche fressen die Bänder oder verfüttern sie an ihre Jungen. Die Tiere sind dabei nicht in der Lage, den Irrtum am Geschmack zu erkennen. Die verschluckten Gummibänder blockieren die Verdauung, sodass die Vögel verhungern.
Radieschen, Frühlingszwiebeln und Schnittblumen: Gummibänder halten vieles zusammen. Werden sie aber gemeinsam mit dem Bio-Abfall entsorgt, landen die Haushaltsgummis im Kompost und können so wieder in den Garten oder aufs Feld gelangen. Gummibänder, aber auch sonstiger Plastikmüll, finden immer öfter den Weg in die Natur. Wir müssen davon ausgehen, dass viele Vogelarten vom größeren Rotmilan bis zur kleinen Blaumeise hier gefährdet sind, weil sie den Müll verschlucken oder sich darin verheddern. Die Folgen von Gummibändern lassen sich nur nachweisen, wenn die Störche medizinisch untersucht werden. Das passiert nur in Einzelfällen. Deshalb gehen wir von einer großen Dunkelziffer von Vögeln aus, die durch Gummiringe sterben.
Deshalb bitten wir Verbraucher*innen dringend darum, Gummibänder nicht mit dem Kompost, sondern im Restmüll – am besten in einer Tüte gesammelt – zu entsorgen. Mit der richtigen Mülltrennung kann jede und jeder mithelfen, die Gefahren für unsere heimischen Vögel zu verringern. Wer zusätzlich noch darauf achtet, weniger Plastikmüll zu produzieren, schützt nicht nur die Tierwelt, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag im Umweltschutz.