3. Nationalpark: Spessart als bester Kandidat ausgeschlossen

Am besten geeignetes Gebiet aus dem Rennen – LBV begrüßt Willen zu einem Nationalpark trotz aller Widerstände

Neben großer Enttäuschung sehen wir in der heutigen Entscheidung des Bayerischen Kabinetts zur engeren Auswahl der verbleibenden Kandidaten für einen dritten Nationalpark in Bayern auch etwas Positives. Wir wollen die Situation nicht schönreden. Die Herausnahme des Spessarts aus der Liste der Kandidaten ist eine rein politische Entscheidung und daher schwer hinnehmbar, da die Region für einen Nationalpark naturschutzfachlich am besten geeignet ist. Jedoch erkennen wir den klaren Willen des Kabinetts zu einem dritten Nationalpark an. Die Natur auf einer so großen Fläche sich selbst zu überlassen war vor einem Jahr noch überhaupt kein Thema. Dass überhaupt gegen den zum Teil massiven Widerstand, zum Beispiel des Bauernverbands, ein klares Bekenntnis der Staatsregierung zu einem dritten Nationalpark in Bayern besteht und nun an der Donau und in der Rhön die Suche vorangetrieben wird, ist positiv zu bewerten.

Buchenwald im Spessart | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer

Für den Spessart fordern wir dringend die im Bericht zur Kabinettssitzung erwähnten zusätzlichen „substanzielle Maßnahmen zur Förderung des Natur- und Artenschutzes“. An der Entwicklung von Vorschlägen werden wir uns beteiligen und fordern eine umfassende gemeinsame Lösung für den Schutz der wichtigsten Flächen in Rhön und Spessart.

Rhön aus LBV-Sicht das größte Potential der verbleibenden Kandidaten

Bergwald in der Rhön | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer

Als verbleibender Nationalpark-Kandidat hat die Rhön aufgrund ihrer Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen aus unserer Sicht ein großes Potential. „Es wird aber lange dauern, bis wir in der Rhön die bereits vorhandene naturschutzfachliche Qualität der Fläche im Spessart erreichen werden“, erklärt der LBV-Vorsitzende.

Was das mögliche Gebiet der Donauauen angeht, müsste zunächst eine Machbarkeitsstudie zeigen, ob überhaupt ausreichend Fläche für einen Nationalpark zur Verfügung stünde. „Der Lebensraum der Donauauen ist einzigartig und ein Auwald-Nationalpark wäre ein Novum und das erste Schutzgebiet dieser Art in Deutschland“, so Schäffer.

In Bezug auf bundesländer-überschreitende Gebiete fordern wir, dass Flächen außerhalb Bayerns nicht zu den im Bayerischen Naturschutzgesetz festgelegten 10.000 Hektar gezählt werden, sondern zusätzlich in einen Nationalpark integriert werden können.

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© Ralph Sturm

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