Von Franken nach Österreich ausgewandert?

Zu Beginn des neuen Jahres erhielten wir eine spannende Meldung: Bereits im April 2022 wurde am Völkermarkter Stausee in Kärnten, keine 20 Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, einer unserer besenderten Brachvögel aus dem Wiesmet gesichtet.

Beringter Brachvogel T075 | © Rebekka Leiss © Rebekka Leiss
T075 als junges Küken 2022 im Wiesmet. Als der Vogel etwas größer war, hat er einen GPS-Sender erhalten und ist kurz darauf gen Süden aufgebrochen

Mitarbeiter der österreichischen Vogelwarte in Wien haben den Vogel wohlauf über 400 Kilometer weit von der fränkischen Heimat, in der der Vogel 2020 geschlüpft ist und einen GPS-Sender erhielt, beobachten können. Der Sender des Vogels ist leider bereits im September 2020 ausgefallen, durch seine rot-weißen Ringe mit Zahlencode konnte der Brachvogel „T075“ aber eindeutig identifiziert werden.

Ringnummer des Brachvogel T075 gecroppt |  © Rebecca Leiss © Rebecca Leiss

Diese Meldung erhielten wir nun über die Vogelwarte Radolfzell, die solche Ringmeldungen sammelt und durch ihre große Datenbank den entsprechenden Projekten und Vögeln zuordnen kann.

Wir freuen uns sehr, dass unser Vogel wohlauf ist, hoffen aber auch, dass der Ausflug nach Österreich nicht von Dauer war und wir den Vogel 2023 vielleicht als Brutvogel im fränkischen Wiesmet-Gebiet begrüßen dürfen. Junge Brachvögel ziehen nicht im ersten Jahr nach Schlupf wieder zurück in ihr Brutgebiet, sondern verbringen über 1 ½ Jahre im Wintergebiet, bevor sie erstmals den Zug zurück nach Norden antreten.

Der durchschnittliche Brutbeginn der Brachvögel ist Mitte April, weshalb es durchaus auch möglich ist, dass unser „T075“ dort in Österreich – für Brachvögel aber ungewöhnlich- fernab seiner eigentlichen Heimat im letzten Jahr ein eigenes Brutrevier bezogen hat.

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