Chiemsee und Chiemseemoore

Gebietsbeschreibung und Schutzstatus

Chiemsee Ramsar-Gebiet | © Dr. Broders © Dr. Broders
Der Zufluss des Chiemsees gilt als das besterhaltene Binnendelta Mitteleuropas

Der Chiemsee ist der größte bayerische Voralpensee, der noch über größere unverbaute und naturnahe Uferanteile verfügt. Das Vogelschutzgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von 13.988 ha und liegt in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Besonders wichtig ist das 1263 ha große NSG „Mündungsgebiet der Tiroler Ache“ – mit dem Hauptzufluss des Chiemsees -, das als das einzige sich natürlich entwickelnde und besterhaltene Binnendelta Mitteleuropas gilt. Der See ist weiterhin geprägt durch Flachwasserzonen, pflanzenreiche Buchten und periodisch überschwemmte Uferzonen. Im Randbereich befinden sich artenreiche, naturnahe Auen-, Feucht- und Buchenwälder. Auf den Jungmoränenschichten des eiszeitlichen Gletschers lagerten sich wasserstauenden Seetonschichten ab, auf denen sich im Umfeld des Sees ausgedehnte Hoch- und Niedermoore entwickelt haben, die etwa 20% der Gesamtfläche des Gebietes ausmachen. Bestandteil des Vogelschutzgebietes sind weiterhin das NSG „Eggstätt-Hemhofer Seenplatte“ (1024 ha) und der Oberlauf der Alz, die den Auslauf des Sees bildet.

1974 wurde der See als Ramsar-Gebiet anerkannt. Bestandteil des Gebietes sind 7 Naturschutzgebiete, von denen neben den genannten Gebieten die Hochmoorregenerationsflächen in der „Kendelmühlfilze“ (insges. 742 ha) herausragen. Die südlich des Chiemsees gelegenen Moore waren Gegenstand eines von der EU geförderten LIFE-Projektes.

Arten und Erhaltungsziele

Wachtelkönig und Flussseeschwalbe finden im Vogelschutzgebiet besonders gute Brutbedingungen vor. Das Achendelta, sowie der Chiemsee und die umliegenden Feuchtgebiete sind als Rast- und Überwinterungsgebiet für Durchzügler von internationaler Bedeutung. Bei den Enten wären besonders Reiher-, Tafel-, Kolben- und Schnatterente hervorzuheben. Zudem sind die Lebensräume für die Trauerseeschwalbe, die Bläßralle und den Prachttaucher von Bedeutung.

Der Erhalt des Achenauwalds und -deltas mit seinem einzigartigen Artvorkommen, der Niedermoore und Wiesenbrütergebiete südlich des Chiemsees und der Alz wird angestrebt. Zudem sollen große störungsarme Gebiete, die für Mauser-, Vorbrut- und Brutzeit wichtig sind, weiter erhalten werden.

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